Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

Tomaten sind das mit Abstand beliebteste Gemüse der Deutschen und machen mehr als ein Viertel des gesamten Gemüseverbrauches aus.

Tomaten, die im Gewächshaus wachsen
Fotolia.com/Ruud Morijn

In Deutschland wurden 2022 auf einer Anbaufläche von 383 Hektar Tomaten angebaut und 102.180 Tonnen Tomaten geerntet. Fast ein Fünftel dieser Fläche wird ökologisch bewirtschaftet, bei der Erntemenge entfallen rund 11 Prozent auf Biotomaten.

Im Durchschnitt lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Tomaten 2021/22 bei 30,5 Kilogramm, enthalten sind darin auch verarbeitete Produkte wie Ketchup.

Tomaten sind mit Abstand das beliebteste Gemüse in Deutschland. Insbesondere die Einführung der Rispentomate Mitte der 1990-er Jahre hat zum Erfolg der Tomate beigetragen.

Vorteil der Rispentomate ist, dass die Früchte bestimmter Sorten mit guter Haftung am Kelch und gleichmäßiger Ausreife länger an der Pflanze belassen werden können, ohne von der Rispe abzufallen. So können die Früchte ein Maximum an Nährstoffen aufnehmen, was vor allem dem Geschmack zugutekommt.

Verbraucherinnen und Verbraucher wissen das zu schätzen und so dominieren heute Rispentomaten den Erwerbsanbau – vor allem kleinfrüchtige Sorten wie Cocktail- und Cherrytomaten. 

Tipps rund um die Tomate

  • Einheimische Tomaten sind vor allem von Mai bis Oktober erhältlich.
  • Egal ob groß, klein, rund oder länglich - wählen Sie beim Einkauf feste Tomaten.
  • Tomaten können nachreifen, wenn sie noch grün oder hellrot sind. Zu Hause funktioniert das am besten auf einer warmen, hellen Fensterbank.
  • Unreife, grüne Tomaten können in normalen Mengen bedenkenlos verzehrt werden. Anders als Kartoffeln enthalten sie kein giftiges Solanin, sondern Tomatin.

Woher kommen unsere Tomaten?

Tomaten stehen in Deutschland ganzjährig und in gleichmäßig großen Mengen zur Verfügung. Deutsche Tomaten sind von März bis Dezember erhältlich.

Obwohl sich die Menge der in Deutschland geernteten Tomaten allein in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt hat, liegt der Selbstversorgungsgrad mit Tomaten bei nur 3,5 Prozent (Stand Wirtschaftsjahr 2021/22).

Der Nettoimport von Tomaten belief sich 2022 auf rund 743.000 Tonnen, Hauptlieferland waren die Niederlande, mit Abstand gefolgt von Spanien, Belgien, Marokko, Italien, Frankreich und Polen.

Hätten Sie's gewusst?

Mit einer Gesamtproduktion von fast 190 Millionen Tonnen sind Tomaten die bedeutendste Gemüseart der Welt. Rund ein Fünftel dieser Menge entfällt auf Europa, während allein China für mehr als ein Drittel der Weltproduktion verantwortlich ist.

Wie werden Tomaten angebaut?

Die Tomate gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist eine krautige, einjährige, Wärme liebende und frostempfindliche Pflanze, deren Stängel und Blätter einen charakteristischen, durch ätherische Öle verursachten Geruch ausstrahlen. Je nach Sorte zeigt die Pflanze entweder ein begrenztes Wachstum (Buschtomate) oder sie wächst unbegrenzt bis 15 Meter Länge wie die heute in Gewächshäusern gezogenen Schnurtomaten.

Die Freilandkultur von Tomaten spielt im deutschen Erwerbsgartenbau so gut wie keine Rolle mehr. Die Anbauform benötigt höhere Temperaturen und mehr Sonnenschein als in Deutschland zu erwarten ist. Auch in südlichen Ländern stehen die Pflanzen vielfach unter einem transparenten Regendach oder im Tunnel, um sie vor der gefürchtete Kraut- und Braunfäule zu schützen.

Der geschützte Anbau findet unter Schutzabdeckungen oder Glas statt. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Hummelvölker, die in den Gewächshäusern freigelassen werden.

Eine ganzjährige Kultur ist in Deutschland nur mit einer Heizung möglich. Tomaten bevorzugen tagsüber Temperaturen von 18 bis 22 und nachts 14 Grad Celsius. Dafür gibt es eine computergesteuerte Klimaregelung, die auch Luftfeuchtigkeit, Wasser- und Düngergaben steuert.

Im Erwerbsanbau wurzeln Tomatenpflanzen meist in Containern beziehungsweise Säcken, die mit natürlichen oder künstlichen Substraten gefüllt sind. Dabei handelt es sich in den allermeisten Fällen um Steinwolle, ansonsten kommen Perlite oder Kokosfaser zum Einsatz.

Egal, worin die Pflanzen stehen, wichtig ist für die erfolgreiche Tomatenkultur Folgendes: Der Boden beziehungsweise das Substrat sollte den Pflanzen mechanischen Halt geben, gleichmäßig feucht gehalten werden, gut durchlüftet sein und es sollten stets ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Die Bewässerung erfolgt immer von unten direkt an den Fuß der Pflanze, damit das Laub keinesfalls nass wird. Das ist auch zur Vermeidung von Pilzkrankheiten wie der Kraut- und Braunfäule wichtig.

Da in Deutschland für den Tomatenanbau kaum noch chemische Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen beziehungsweise diese im ökologischen Landbau gar nicht erlaubt sind, kommt solchen vorbeugenden Maßnahmen umso größere Bedeutung zu. Dazu zählen zum Beispiel die Klimaregulierung, ausreichend lange Fruchtfolgen, der Einsatz resistenter beziehungsweise toleranter Sorten sowie optimale Kulturbedingungen und die Einhaltung von Hygieneregeln.

Wie werden Tomaten geerntet?

Je nach Jahreszeit, Sortentyp und Ernteform (lose oder Rispe) werden Tomaten im Gewächshaus sieben bis zwölf Wochen nach der Pflanzung geerntet, wobei die Ernte im Allgemeinen zweimal pro Woche erfolgt.

Wenn sie zum Zeitpunkt der Ernte nicht mehr dunkelgrün sind und ihre sortentypische Größe erreicht haben, reifen Tomaten nach. Während die Früchte bei Einzelfruchternte je nach Entfernung zum Bestimmungsort in der Regel vor der Vollreife geerntet werden, lässt man Rispentomaten an der Pflanze ausreifen.

Einzelfrüchte werden mit Kelch geerntet und maschinell nach Größe und eventuell. Farbe sortiert, verpackt und vorgekühlt. Rispentomaten werden mit Spezialscheren von der Pflanze abgeschnitten, wenn bei roten Sorten die jüngste Frucht orangerot ist und direkt endverpackt und vorgekühlt.

/

als hilfreich bewerten 0 Versenden
07 Sep
Volker Gehrmann
Urban Gardening

Selbsterntegärten

Wenn Gemüseprofis und Hobbygärtner*innen sich zusammen tun

Einen bunten Ackerstreifen mit über 30 Gemüsearten pachten – das ist die Idee der Gemüse-Selbsternte. Die "Miet-Äcker“ sind im Kommen! Denn sie haben viele Vorteile.

mehr...