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Grüner Knollenblätterpilz
AdobeStock, Jolanda

(BZfE) – Die Pilzsaison startet in diesem Jahr in vielen Regionen Deutschlands etwas früher. Wenn nach reichlich Regen die Temperaturen wieder steigen, sind die Bedingungen für das „Fleisch des Waldes“ besonders gut. Allerdings sprießen nicht nur beliebte Speisepilze wie Steinpilz und Wiesenchampignon, sondern auch giftige Doppelgänger.

Besonders gefährlich ist der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Rund fünf Prozent aller Pilzvergiftungen und mehr als 90 Prozent aller tödlichen Fälle gehen auf den Verzehr des hochgiftigen Pilzes zurück. Der Grüne Knollenblätterpilz wächst von Juli bis Oktober in Laubwäldern und Parks und wird häufig mit essbaren Pilzen wie dem Wiesenchampignon (Agaricus campestris) verwechselt. Geschmacklich ist der Giftpilz kaum zu unterscheiden. Erste Vergiftungssymptome wie heftige Brechdurchfälle treten oft erst nach sechs bis zwölf Stunden auf. Die enthaltenen Gifte können ein Leberversagen verursachen, wobei Kinder und ältere oder kranke Menschen besonders gefährdet sind.

Der giftige Pantherpilz (Amanita pantherina) wird häufig für einen Perlpilz (Amanita rubescens) gehalten, der unter anderem in Sachsen ein beliebter Speisepilz ist. Der gefährliche Doppelgänger ist von Juli bis September in Nadel- und Laubwäldern zu finden und für etwa fünf Prozent aller Pilzvergiftungen verantwortlich. Erste Symptome treten nach einer halben bis zwei Stunden auf, etwa Durchfall und starke Übelkeit bis hin zu Krämpfen und Rauschzuständen.

Wer nach dem Verzehr von Wildpilzen Beschwerden hat, sollte sofort ein Giftinformationszentrum oder Krankenhaus aufsuchen. Reste der Pilze, der Pilzmahlzeit oder Erbrochenes helfen bei der Diagnose. Unbedachte Therapieversuche, etwa das Auslösen von Erbrechen, können die Gesundheit unnötig gefährden.

Sammeln Sie nur Wildpilze, deren Art Sie eindeutig und zweifellos bestimmen können. Bei Unsicherheiten sollte man sich nicht auf spezielle Apps oder bebilderte Bestimmungsbücher verlassen, sondern an eine Pilzberatung wenden. Es gibt auch geführte Pilzlehrwanderungen, die das nötige Wissen vermitteln. Wer Wildpilze zubereitet, sollte sie möglichst frisch verwenden und ausreichend erhitzen. Im Übrigen vergiften sich nicht selten auch Kleinkinder, wenn sie sich unbeobachtet auf dem Spielplatz oder im Garten einen Pilz in den Mund stecken.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Flyer „Pilze sammeln und Giftpilze“ der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM): www.dgfm-ev.de/service/materialien/flyer/pilzvergiftung-giftpilze?name=DGfM-Flyer-Pilzvergiftung-Giftpilze-de-Web-2022-09-27.pdf&reattachment=6149be89735cb84fc862f322f7e4a3de

https://www.dgfm-ev.de/presse/vergiftungsgefahr-durch-pilz-apps

https://www.bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/speisepilze/

(Bildquelle: AdobeStock, Jolanda)

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