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Nelea Reazanteva/stock.adobe.com

(BZfE) – Die Nordischen Ernährungsempfehlungen 2023 – auf Englisch „Nordic Nutrition Recommendations (NNR)“ – wurden im Juni d.J. veröffentlicht. Sie sind das Ergebnis der fünfjährigen Arbeit von etwa 400 Expertinnen und Experten aus den nordischen und baltischen Ländern Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden. Die sechste Ausgabe der Nordischen Ernährungsempfehlungen gibt erstmals wissenschaftliche Empfehlungen dazu, welche Lebensmittel gut für unsere Gesundheit sind und darüber hinaus, was gut für die Umwelt ist. Außerdem wurden die Referenzwerte für Nährstoffe aktualisiert, viele Nährstoffe erhielten zum ersten Mal Referenzwerte und es wurden deutlich mehr Lebensmittelgruppen als in früheren Ausgaben analysiert.

Empfohlen wird eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit hohem Anteil an Gemüse, Früchten, Beeren, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Vollkorngetreide. Der Verzehr von Fisch und Nüssen sollte reichlich, von fettarmen Milchprodukten mäßig, von rotem Fleisch und Geflügel begrenzt und von verarbeitetem Fleisch, Alkohol und verarbeiteten Lebensmitteln, die viel Fett, Salz und Zucker enthalten, minimal sein.

Grundsätzlich entsprechen diese Empfehlungen den in Deutschland geltenden lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen (food-based dietary guidelines, FBDG) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Diese werden derzeit ebenfalls unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Ernährungs-, Gesundheits- und Umweltaspekten weiterentwickelt. Der Schwerpunkt der Überarbeitung liegt auf der Reduzierung des Verzehrs von Lebensmittelgruppen, die mit der Entstehung von ernährungsmitbedingten Krankheiten verbunden sind. Zusätzlich hat die Minimierung von schädlichen Umwelt- und Klimaeffekten Priorität.

Nach den Nordischen Empfehlungen sollen pro Tag 500 bis 800 Gramm Gemüse, Früchte (Zitrus-, Stein- und Kernobst) und Beeren gegessen werden. Außerdem sollen wöchentlich 300 bis 400 Gramm Fisch und Meeresfrüchte auf dem Speiseplan stehen, davon mindestens 200 Gramm fetter Fisch. Die DGE empfiehlt bisher täglich mindestens 400 Gramm Gemüse, 250 Gramm Obst sowie ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche, davon maximal 70 Gramm Fettfisch (z.B. Hering oder Makrele).

Wenn Fleisch gegessen wird, dann liegt die empfohlene wöchentliche Fleisch- und Wurstmenge in Deutschland bei 300 Gramm für Erwachsene mit niedrigem Kalorienbedarf bis hin zu 600 Gramm für Erwachsende mit hohem Kalorienbedarf. Die nordischen Länder regen an, nur geringe Mengen rotes Fleisch zu essen, maximal 350 Gramm pro Woche. Verarbeitetes rotes und weißes Fleisch soll so wenig wie möglich verzehrt werden. Als gute Alternative zur Fleisch werden Hülsenfrüchte empfohlen.

www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Nordic Nutrition Recommendations 2023: pub.norden.org/nord2023-003/

Informationen zu den Lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen (food-based dietary guidelines, FBDG) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): www.dge.de/wissenschaft/fbdg Wie können lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen veranschaulicht werden? Forschungsvorhaben soll Darstellung optimieren und Wirkung untersuchen: www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2023/mai/wie-koennen-lebensmittelbezogene-ernaehrungsempfehlungen-veranschaulicht-werden

Planetary Health Diet – Strategie für eine gesunde und nachhaltige Ernährung: www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/planetary-health-diet/

(Bildquelle: Nelea Reazanteva/stock.adobe.com)

 
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