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Jakob_Lund/stock.adobe.com

(BZfE) – „Informationen alleine reichen nicht. Damit Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Verhalten ändern können, braucht es Veränderungen, die gleichzeitig auf mehreren gesellschaftlichen Ebenen ansetzen“, betonte Dr. Gesa Maschkowski vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in ihrem Vortrag auf der Veranstaltung „Faire Preise und Finanzierung des Wandels in der Landwirtschaft durch ein verändertes Kaufverhalten?!“. Gastgeber am 11. September 2023 war das AgrarBündnis, ein bundesweiter Zusammenschluss von 25 Verbänden aus den Bereichen Landwirtschaft, Umweltschutz, Tierschutz und ländliche Entwicklung.

„Nachhaltigkeitskrisen laden uns ein, eine gute Zusammenarbeit über alle gesellschaftlichen Ebenen hinweg zu kultivieren“, sagte Maschkowski. Wirksam für Verhaltensänderungen seien vor allem Änderungen im Produktangebot, aber auch ein verlässlicher politischer Rahmen. Die gute, nachhaltige Wahl müsse die einfache Wahl sein und für alle Menschen zugänglich, da seien sich viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einig – von der World Health Organization (WHO) über die EAT Lancet Kommission bis hin zum Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE).

Auch der Bürgerrat Klima unter Schirmherrschaft des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler hatte schon im Jahr 2021 entsprechende Empfehlungen erarbeitet. Das zufällig geloste und vielfältig zusammengesetzte Gremium forderte zum Beispiel: „Bis 2030 muss die Grundversorgung mit gesunden Lebensmitteln bezahlbar für alle werden, indem klimaschädliche Produkte teurer und klimafreundliche Produkte günstiger werden“.

Die Subventionspolitik der Bundesregierung solle sich am Klimaschutz orientieren. Solche Mehrebenen-Ansätze sind nicht nur ein Wunschkonzert, es gibt sie tatsächlich. Dazu gehört die landesweite, sehr erfolgreiche Ernährungstransformation in Finnland. Sie begann bereits in den 70er Jahren und führte bis 2010 unter dem Motto „Health in all Policies“ dazu, dass sich das Ernährungsverhalten der Bevölkerung positiv veränderte. Aber auch Städte wie London oder Belo Horizonte in Brasilien setzen seit langem auf die gezielte Gestaltung von gesunden und nachhaltigen Ernährungsumfeldern. „Diese Koproduktion der gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure fällt nicht vom Himmel. Sie braucht eine zentrale Koordination, Know-how und einen langen Atem“, hob Maschkowski hervor.

www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Informationen zur Veranstaltung des AgrarBündnis: agrarbuendnis.de/projekte/laufende/agrarmaerkte-nachhaltig-gestalten/workshop-preise-statt-praemien-1

Zum Video der Veranstaltung des AgrarBündnis: www.youtube.com/watch?v=xakhrEOoUAw

Regionale Ernährungsstrategien: www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/netzwerke-bilden/kommunale-ernaehrungsstrategien/

(Bildquelle: Jakob_Lund/stock.adobe.com)

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