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An einer Salatbar in einer Kantine greift eine Person mit einer Küchenzange nach gemischtem Salat, in der anderen Hand hält sie eine kleine Schüssel in der bereits Salat liegt.
AdobeStock, Robert Poorten

(BZfE) – „Nudging“ lässt sich aus dem Englischen wörtlich mit „stupsen“ oder „anstoßen“ übersetzen. Im Ernährungsbereich haben solche Nudges das Ziel, Menschen sanft und ohne Zwang zu gesunden und nachhaltigen Essentscheidungen zu bewegen. Sie funktionieren ohne Verbote und setzen an schnellen und eher unbewussten Essentscheidungen an. Wenn beispielsweise auf einer Speisekarte kalorienarme Gerichte fett gedruckt sind, werden sie möglicherweise eher ausgewählt.

Was Menschen von solchen Maßnahmen halten, haben Forschende der Universitäten Göttingen und Bonn untersucht. Für die Studie wurden den Teilnehmenden fünf „Nudging“-Interventionen in je zwei Varianten präsentiert. Sie machten unter anderem Angaben, wie transparent, wirksam und aufdringlich sie das „Nudging“ empfanden.

Die Akzeptanz war im Allgemeinen höher, wenn sich die Menschen ohne großen Aufwand gegen die gewünschte Option entscheiden konnten. So waren die Befragten offener für eine Speisekarte, bei der die vegetarischen Gerichte vor den Fleischmahlzeiten präsentiert wurden, als für ein rein vegetarisches Menüangebot, bei dem sie Fleischgerichte beim Personal erfragen mussten.

Zudem wird „Nudging“ eher akzeptiert, wenn die Maßnahmen transparent sind. Viele waren zum Beispiel wenig begeistert, wenn der Einkaufskorb im Online-Shop standardmäßig mit klimafreundlichen Produkten gefüllt ist. Mehr Zustimmung gab es, wenn sie zunächst gefragt wurden.

„Für die Entwicklung politisch tragfähiger, ethischer und effektiver Nudging-Interventionen ist es wichtig, die öffentliche Akzeptanz und ihre Triebkräfte zu verstehen“, erklärt Simone Wahnschafft von der Universität Göttingen. „Wahlfreiheit und Wirksamkeit sind der Schlüssel zum Erfolg.“ Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen zukünftig geeignete Nudges entwickelt werden, das ist in der Fachzeitschrift „BMC Public Health“ zu lesen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

https://doi.org/10.1186/s12889-023-17127-z

Nudging arbeitet mit Anreizen statt Verboten: https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungskommunikation/menschen-verstehen-und-staerken/nudging-arbeitet-mit-anreizen-statt-verboten/

(Bildquelle: AdobeStock, Robert Poorten)

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