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Die Empfehlung ist eindeutig: Fisch essen ist gesund! Vor allem fettreiche Seefische liefern Nährstoffe, die sonst nur wenige Lebensmittel enthalten. Andererseits sind viele Fischbestände bedroht. Ich tue mich immer wieder schwer, eine Auswahl zu treffen. Dabei gibt es ein paar Hinweise und Siegel, die den Fischkauf erleichtern.

Warum ist Fisch so gesund?

Fisch liefert viele wertvolle Nährstoffe: Zum Beispiel leicht verwertbares Eiweiß. Seefisch, also Fisch aus dem Meer, liefert außerdem Jod, das manchmal Mangelware in unserer Ernährung ist. Und dann sind da die fettreichen Sorten. Bei Fisch sollten es genau diese sein, denn das enthaltene Fett ist besonders. Fettreiche Seefische, also zum Beispiel Hering, Makrele oder Lachs, liefern mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nicht selber herstellen kann, aber dringend braucht. Sie sind wichtig für die Herzgesundheit, beeinflussen die Blutfettwerte und spielen bei Entzündungsreaktionen eine Rolle.

Nachhaltigkeit von Fisch

Wie viele Fische es in den Meeren weltweit gibt, weiß niemand so ganz genau. Schließlich lassen sie sich nicht so einfach zählen wie eine Schafherde. Trotzdem werden die Fischbestände beobachtet und geschätzt, um die Bestände zu kennen.

Neben der Fischmenge ist die Fangmethode ein Kriterium. Bei den meisten Fangmethoden gibt es sogenannten Beifang, also Fische oder andere Meeresbewohner, die nicht gebraucht und oft einfach wieder zurückgeworfen werden. Das überleben viele Tiere nicht. Außerdem gibt es Fangmethoden, die den Meeresboden zerstören und damit die Artenvielfalt beeinträchtigen.

Gesund und nachhaltig?

Empfehlenswert sind ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche, mindestens eine davon sollte fettreich sein. Das passt mengenmäßig auch zum Referenzrahmen, den die Planetary Health Diet für eine nachhaltige Ernährung setzt. Bis hierhin ist es also einfach. Komplizierter wird es bei der Nachhaltigkeit. Wo kann ich Fisch kaufen, der aus gesunden Beständen stammt und umweltfreundlich gefangen wurde? Ein guter Weg ist sicherlich der zum Fischfachgeschäft oder zur Frischetheke. Hier gibt es Beratung und hoffentlich auch Infos dazu, welchen Beständen es aktuell gut geht.

Bei der Auswahl der Fischsorte bieten sowohl derGreenpeace Einkaufsführer (pdf) als auch der WWF hilfreiche Broschüren und sogar eine App an. Außerdem helfen verschiedene Siegel beim nachhaltigen Einkauf. Zum Beispiel die Siegel des Marine Stewardship Counsil (MSC) und des Aquaculture Stewardship Counsil (ASC). Das MSC-Siegel steht dabei für Wildfische, die aus einer kontrolliert nachhaltigen Fischerei stammen und umweltfreundlich gefangen wurden. Das ASC-Siegel kennzeichnet Fische aus Aquakultur, also Zuchtfische. Das Siegel steht für ökologische und soziale Standards. Die Zuchtbetriebe müssen nachweisen, dass sie unerwünschte Auswirkungen auf Umwelt und Artenvielfalt aktiv reduzieren und unter anderem einen guten und sicheren Arbeitsplatz bieten. Beide Siegel müssen sich jedoch auch Kritik gefallen lassen, dass sie zum Beispiel trotz des Einsatzes von Schleppnetzen vergeben werden oder insgesamt zu schwache Kriterien ansetzen.

Neben den beiden genannten Siegeln gibt es auch noch Fisch mit Biozertifizierung. Meist ist das Zuchtfisch, der nach bestimmten Kriterien gehalten wird. Doch es gibt auch eine Wildfisch-Zertifizierung, bei der es zum Beispiel um die Art der Schiffe und des Fangens geht. Erkennbar ist Biofisch am Biosiegel und den Siegeln der Anbauverbände, zum Beispiel Naturland (Wildfisch) oder Bioland.

Welchen Fisch soll ich kaufen?

Ihr seht schon, das Ganze ist ziemlich kompliziert. Beim Fischkauf schwanke ich zwischen frisch aus dem Laden bzw. der Theke oder praktisch und tiefgekühlt. Wenn ich frischen Fisch kaufe, frage ich gerne nach. Im Supermarkt studiere ich die Verpackungen. Auch wenn die Siegel von MSC und ASC vielleicht nicht perfekt sind, finde ich es gut, dass es sie gibt. Auch die kontrolliert biologische Erzeugung scheint mir sinnvoll. Ich hoffe, mein kleiner Einblick in die Siegel für Fisch hilft euch beim nächsten Einkauf weiter.

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Kommentare (2)

Leider zu oberflächlich betrachtet
Arne / 26.08.2021 / 14:14 Uhr

Hallo,
der Artikel liest sich erfrischend und toll und grundsätzlich stimme ich auch bei allem zu – nur die Kaufberatung ist leider viel zu oberflächlich.
Ich empfehle hier, die Dokumentation "Seaspiracy". Ob man danach überhaupt noch Fisch essen möchte, ist eine andere Sache, aber ich finde ohne das Wissen dieser Dokumentation sollte man überhaupt keinen Fisch mehr kaufen… Oder wenn wirklich nur mit Angeln gefangenen Wildfisch.
Viele Grüße
Arne

Danke ...
Julia Icking / 27.08.2021 / 09:25 Uhr


... für die Ergänzung und Ihre Meinung!
Viele Grüße Julia

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