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Es ist diese eine Frage, die immer wieder auftaucht, wenn es um einen klimafreundlichen Einkauf geht. Sie lautet: Was ist besser, bio oder regional? Okay, der Titel nimmt die Antwort schon vorweg, denn klar ist: Am besten ist beides zusammen! Ich erkläre euch, warum das so ist.

Das bedeutet „bio“ im Anbau

Für den Bioanbau gibt es ganz klare Kriterien, die in der EU-Öko-Verordnung geregelt sind. Lebensmittel, die nach den Kriterien dieser Verordnung erzeugt oder hergestellt wurde, können biozertifiziert werden. Dafür muss in einem Audit genau gezeigt werden, wie die Kriterien erfüllt wurden. Erst danach dürfen die Lebensmittel „bio“ genannt werden. Wenn ein Hof von konventionellem Anbau auf bio umstellt, gibt es eine mindestens zweijährige Umstellungsphase, in der zwar schon nach den neuen Kriterien gehandelt wird, die Ware aber noch nicht bio genannt werden darf. Manchmal sieht man die Bezeichnung „Umstellungsbetrieb“. Das ist dann genau so ein Hof.

Die EU-Öko-Verordnung ist bei uns die Grundlage für alle Biolebensmittel. Daneben gibt es dann noch weitere Anbauverbände, die an manchen Stellen strengere Richtlinien haben, als die EU-Vorgaben. Zum Beispiel Bioland oder demeter. Hier haben zum Beispiel Tiere noch mehr Platz.

Darum ist bio klimafreundlicher

Um diese Frage vollständig zu beantworten, bräuchte es einen ziemlich langen Artikel. Ich greife mal ein paar Aspekte heraus: In der Bioerzeugung gelten andere Vorgaben als im konventionellen Landbau. Dazu gehört auch, dass keine künstlich hergestellten Düngemittel verwendet werden dürfen. Sie benötigen bereits in der Herstellung sehr viel Energie, was bei der Erzeugung konventioneller Lebensmittel negativ zu Buche schlägt. Gedüngt wird mit Mist und Gülle. Außerdem wird Kompost ausgebracht, was dazu beiträgt, dass mehr Humus aufgebaut wird, der dann auch wieder mehr CO2 speichern kann. In der Produktion tierischer Lebensmittel kommt die Auswahl der Futtermittel hinzu, die sich auf die Treibhausgasemissionen auswirken.

Was bedeutet „regional“

Über regionale Lebensmittel habe ich hier schon oft geschrieben. Immer mit dem etwas wehmütigen Zusatz, dass der Begriff „regional“ nicht gesetzlich geregelt ist. Trotzdem gibt es verschiedene Siegel und Vorgaben, wie zum Beispiel das Regionalfenster der Bundesregierung. Kürzlich habe ich euch gezeigt, wo ich regionale Lebensmittel finde und einkaufe.

Darum ist regional klimafreundlicher

Es ist ganz einfach: Je kürzer der Transportweg, desto weniger Ressourcen verbraucht er. Stimmt auch ganz grundsätzlich, aber grade habe ich noch ein paar mehr Details dazu gelernt, die ich euch erzählen möchte. Denn es macht einen Unterschied, ob ich Produkte mit einer eher geringen Emissionslast anschaue - zum Beispiel Gemüse - oder Lebensmittel, die schon in der Produktion viele Ressourcen verbrauchen - zum Beispiel Fleisch. Beim Gemüse mit seiner eher geringen Emissionslast im Anbau macht der Transportweg einen umso größeren Anteil an der gesamten Menge aus. Das heißt gleichzeitig nicht, dass es bei tierischen Produkten unerheblich ist, wie weit sie transportiert wurden, der Transportweg hat aber eben einen kleineren Anteil an der Gesamtsumme. Den weitaus größeren Unterschied macht es hier, nur wenig davon zu verbrauchen.

Das Traumpaar

Zusammengenommen sind bio und regional einfach ein echtes Traumpaar. Bioprodukte haben einen geringeren Klimafußabdruck und ein regionaler Anbau trägt zusätzlich dazu bei, dass die Produkte klimafreundlich sind. Und weil es neben "bio oder regional" noch so viele andere Fragen rund um das Thema "Küche und Klima" gibt, treffen wir uns morgen im digitalen Foodie Café, um genau darüber zu sprechen. Mit dabei ist Melanie Speck, Expertin für Themen rund um die Veränderung unseres Ernährungssystems. Unter dem Titel „Einfach klimafreundlich essen“ gibt sie uns weitere Einblicke in den alltäglichen Klimaschutz beim Essen.

Für Kurzentschlossene geht es hier direkt zur Anmeldung: Anmeldung zum Foodie Café am 23. November.

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Kommentare (2)

Regional ist nicht geschützt
Hans Glück / 23.11.2023 / 11:57 Uhr

Der Satz. "Je kürzer der Transportweg, desto weniger Ressourcen verbraucht er" stimmt so ausschließlich nicht. Regional ist (leider) nicht per se klimafreundlich(er). Für den vielleicht gar nicht so seltenen Fall, dass für den Kauf weniger regionaler Produkte extra mit dem Auto zum Hofladen oder dem weiter entfernten Wochenmarkt gefahren wird, sieht die Ökobilanz dann ggf. ganz anders aus, nämlich schlechter.
Und leider ist der Begriff nicht geschützt, so dass oftmals ganz normal konventionell erzeugte Lebensmittel zusätzlich mit dem Label "regional" beworben werden, was wenig über Qualität und Ökobilanz aussagt.
Aber es stimmt auf alle Fälle: Bio UND regional ist sinnvoll, wenn o.g. unsinnige zusätzliche Transportwege vermieden werden.

Danke für die Ergänzung
Julia Icking / 24.11.2023 / 10:06 Uhr

Interessant dazu fand ich die Studie des FiBL, die ich in den Webtipps verlinkt habe. Dort treffen sie recht klare Aussagen, die ich auch wiedergegeben habe. Aber klar, wer mit dem Auto kilometerweit zum Hofladen oder Markt fährt, macht die schönste Klimabilanz kaputt.

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