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Kinder brauchen regelmäßige Mahlzeiten. Für viele sind drei größere und zwei kleinere Mahlzeiten passend. Einmal am Tag sollte warmes Essen auf den Tisch, ob mittags oder abends ist egal.

Junge isst genussvoll Spaghetti
Natallia Vintsik / Stock.adobe.com

Essen streng nach der Uhr wird heute selten praktiziert und muss nicht sein. Im Gegenteil ist es besser, auf die Signale des Körpers zu hören, als sich streng nach der Uhr zu richten. Eine Mahlzeitenstruktur ist dennoch gerade für Kinder wichtig. Regelmäßige Mahlzeiten versorgen Kinder über den Tag hinweg mit der notwendigen Energie, den nötigen Nährstoffen und Flüssigkeit.

Drei größere und zwei kleinere Mahlzeiten sind für viele Kleinkinder passend. Das kann von Familie zu Familie und von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Schauen Sie, was für Ihr Kind und Sie passend ist. Experteinnen und Experten halten mindestens vier Mahlzeiten täglich für Kleinkinder für ratsam. Wann die warme Mahlzeit gegessen wird – mittags oder abends – entscheidet der Tagesablauf in der Familie, wie es am besten passt. Dazwischen sollte es immer essensfreie Zeiten geben. In den Essenspausen von beispielsweise zwei bis drei Stunden kann ein natürliches Hungergefühl für die nächste Mahlzeit entstehen. Kinder müssen nicht immer snacken.

Die Mahlzeiten zusammenstellen

Die einzelnen Mahlzeiten lassen sich abwechslungsreich kombinieren: Auf die Teller der drei Haupt und zwei Zwischenmahlzeiten gehören überwiegend Gemüse, Salat, Obst, Brot, Getreide und Beilagen wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln sowie Milch und Milchprodukte und wer mag ab und zu Fisch, Fleisch und Wurst. Eine Hauptmahlzeit besteht aus mindestens drei verschiedenen Lebensmittelgruppen, zum Beispiel Erbsen und Möhren, Kartoffeln und Lachs. Eine Zwischenmahlzeit setzt sich idealerweise aus zwei verschiedenen Lebensmittelgruppen zusammen, beispielsweise Gemüse oder Obst und Getreide. Die Getreideportion kann auch durch Quark ersetzt werden. Und egal ob Haupt- oder Zwischenmahlzeit – zu jeder Mahlzeit gehört ein Getränk.

Das Frühstück

Mit dem Frühstück tanken Kinder Energie und Flüssigkeit, die sie während der Nacht verbraucht haben. Für einen guten Start in den Tag sollte die erste Mahlzeit aus vier Bausteinen bestehen: einem Getränk, Getreide, Obst oder Gemüserohkost und Milch oder Milchprodukte. Probieren Sie auch verschiedene Frühstücksvarianten. Wie wäre es mal mit einem Müsli mit Milch oder Joghurt und Obst und mal mit einem Mixgetränk aus Obst, Haferflocken und Milch? Und zur Abwechslung eine Scheibe Brot mit Schnitt- oder Frischkäse mit Gurke oder Obststücken belegt. Bevorzugt Ihr Kind Frühstückscerealien, wählen Sie zuckerfreie oder -arme Produkte aus. Am besten mischen Sie das Müsli gemeinsam mit Ihrem Kind selber. Lesen Sie dazu auch unseren Blogbeitrag Frühstücksidee: Müsli-Bar.

Die warme Mahlzeit

Die tägliche warme Mahlzeit in der Kita, Schule, im Hort oder zu Hause enthält als Hauptzutaten eine Beilage mit reichlich Gemüse oder einen Rohkostsalat. – dazu bis zu dreimal wöchentlich ein Stück fettarmes Fleisch, einmal pro Woche Fisch und einmal ein Ei-Gericht. Für die restlichen Tage oder je nach Belieben auch täglich empfehlen sich vegetarische Gerichte, Eintöpfe oder Aufläufe aus Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Reis, Nudeln oder Getreide.

Die kalten Mahlzeiten

Als kalte Abend- oder Mittagsmahlzeit bietet sich eine Brotmahlzeit an mit etwas Frischem dazu, zum Beispiel ein Vollkornbrot mit Frischkäse und Tomaten oder eine Gemüseaufstrich und frische Kräuter. Ein kleiner Salat als Beilage, eine Suppe als Vorspeise oder Obst- und Gemüsestückchen zum Knabbern nebenbei bereichern jede Brotmahlzeit. Bei Wurst- und Fleischalternativen achten Sie auf die Zutatenliste. Je weniger Zutaten, desto besser.

Mahlzeiten für die ganze Familie – ein paar Ideen

1. Frühstück 2. Frühstück Mittagessen Zwischenmahl-
zeit
Abendessen

Haferflocken mit Milch(alternativen) oder Joghurt und Apfelstückchen

Gurken-/Möhren-rohkost + Vollkornbrot mit Frischkäse Bratkartoffeln mit Rührei + Blattsalat Müsliriegel + Banane Vollkornbrot mit Putenbrust, Schnittlauch + Teller Gemüsesuppe
Vollkornbrot mit Butter und Marmelade + Banane Gemüsespieß +
Knäckebrot mit Käse oder pflanzlichen Alternativen
Gemüsepfanne mit Reis + Vanillepudding Joghurt mit Mandarinenstückchen und Getreideflocken Apfel-Möhren-Salat mit Walnüssen + Brot mit Kräuterquark
Knäckebrote mit gekochtem Schinken + Tomate Vollkornbrot mit Käse + Kiwi Vollkorn-Pfannkuchen mit Apfel-stückchen oder Apfelmus Gurkenscheiben mit Dip Tomatenauflauf mit gerösteten Brotwürfeln + Käsebrot
Vollkorntoast mit körnigem Frischkäse + Erdbeeren Hand voll Nüsse + Glas Milch(alternativen) Brokkoli mit Kartoffeln und Ei Banane + Milchbrötchen Käsebrot mit Radieschenbeilage + Glas Möhrensaft
Müsli aus Getreideflocken, Rosinen, Nüssen mit Milch(alternativen) Gemüserohkost + kleine Scheiben Baguette Erbsensuppe mit kleinem Würstchen + Obstquark Hand voll Vollkornkräcker mit Frischkäse und Kräutern + Cocktailtomaten

Kartoffelpuffer mit Apfelmus

Bananenquark mit Getreideflocken Vollkornbrötchen mit Leberwurst oder pflanzlicher Wurstalternative und roter Paprika Spaghetti Bolognese mit Tomatensoße und Sojageschnetzeltem + Blattsalat Milchshake mit frischen oder tiefgekühlten Erdbeeren Vollkornbrote mit Käse oder pflanzlichen Alternativen und Kohlrabischnitzen
 

Einige Rezeptideen unserer Bloggerinnen, die sich leicht zubereiten lassen und bestimmt auch Kindern schmecken, finden Sie unten im Slider. Lassen Sie sich gerne inspirieren.

Warum nicht in die Ferne schweifen?

Oder wie wäre es mit Gerichten aus anderen Ländern? Das sorgt für Abwechslung auf dem Teller und neue Geschmackseindrücke und vielleicht weckt es bei Ihnen die eine oder andere Urlaubserinnerung. Hierzu eignen sich beispielsweise Falafel mit Tomatensalat und Minz-Joghurt-Dip oder eine Tortilla, ein spanisches Omelette aus Kartoffeln und Zwiebeln. Etwas exotischer schmeckt das indische Gericht Dal aus Linsen, Erbsen oder Bohnen, das es in unzähligen Variationen gibt. Und die Zubereitung von Sushi macht auch Kindern Spaß, dabei können sie die Zutaten direkt mitauswählen.

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Dr. Margareta Büning-Fesel
BLE

Lesetipp

Interview Dr. Margareta Büning-Fesel mit Zeit online Mal ein Schnitzel ist schon okay

Wenn Kinder nur Pommes, Nuggets oder Burger mögen, sollten Eltern beim Thema Essen dennoch entspannt bleiben. "Geschmacksvorlieben entwickeln sich die ganze Zeit und können damit auch im Verlauf der Kindheit erlernt werden", sagt Dr. Margareta Büning-Fesel, Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung, im Interview mit Zeit online. "Kinder in diesem Alter sind neugierig und experimentierfreudig – das lässt sich nutzen. Letztlich ist es für Kinder wichtig, die Geschmacksvielfalt zu erleben", betont sie.

Das komplette Interview auf www.zeit.de

Was Verbraucher zur Kinderernährung wissen wollen

Junge verweigert Löffel mit Erbsen
iStockphoto.com/JTSorrell M

Meine Söhne (2 Jahre) essen kein Obst, Gemüse, Reis, Brot, Fisch. Das stresst mich sehr! Ich bestimme, was es zu essen gibt, und sie können bestimmen, ob sie es essen. Die Kinder haben nachts Hunger. Soll ich ihnen nur das geben, was sie gerne hätten?

 

Frage von Julia Gruschka (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

 

Claudia Thienel

Es antwortet: Claudia Thienel, Diplom-Oecotrophologin

 
 

Ich kann sehr gut verstehen, dass das Essverhalten Ihrer Kinder Ihnen Sorgen bereitet. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass Kinder phasenweise ein extremeres Essverhalten aufweisen oder sogar nur von einer sehr begrenzten Zahl von Lebensmitteln leben. Solange Ihre Kinder sich altersgerecht entwickeln, fit und aktiv sind (das schaut sich Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin bei den U-Untersuchungen an oder fragen Sie dazwischen nach, wenn Sie unsicher sind), ist ein einseitiges Essverhalten nicht unbedingt Grund zur Besorgnis. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Kindern die Dinge, die sie ablehnen, immer wieder anbieten - auch in unterschiedlicher Form. Das Essen sollte allen am Tisch Spaß machen. Jeglicher Druck und Zwang am Esstisch sind fehl am Platze, wenn ein Kind lernen soll, selbständig und mit Freude zu essen.

Sie verfolgen im Prinzip schon das richtige Konzept: Ihre Söhne sollten selbst entscheiden können, ob und wie viel sie essen möchten. Sie sorgen für ein ansprechendes, abwechslungsreiches und altersgerechtes Angebot, aus dem Ihre Kinder auswählen können. Sie sollten akzeptieren, wenn sie nichts oder nur kleine Mengen essen möchten und auch wenn sie nur bestimmte Lebensmittel auswählen. Versuchen Sie keinen Druck auf Ihr Kind auszuüben und Ihre Ängste, Ihre Enttäuschung oder Ihren Ärger nicht anmerken zu lassen. Auch Überredungskünste oder Belohnungen sind überflüssig und helfen nicht - im Gegenteil. Bleiben Sie geduldig, auch wenn sie wenig oder gar nichts gegessen haben.

Sie als Eltern sind für Ihre Kinder das wichtigste Vorbild. Eltern und Kinder sollten möglichst oft gemeinsam essen. Wichtig ist es, zu zeigen, welch ein Vergnügen essen und trinken bereiten kann, wie lecker es schmecken kann, wie spannend es sein kann, neue Dinge zu probieren. Versuchen Sie, gelassen zu reagieren, denn sonst kann sich das Thema Essen zum Hauptthema ausweiten. Nachts sollten Sie kein Essen anbieten, auch hier heißt es Durchhalten.

Eine Alternative zu Obst und Gemüse kann auch ein Frucht- oder Gemüsesaft sein (100 %, ohne Zucker), nicht zum Durst löschen, sondern z. B. als Nachtisch. Bei manchen Lebensmitteln kommt es auch oft nur auf die richtige Form an. Versuchen Sie es mit Obst als Zusatz zum Milch-Shake, gefroren als Eis, als Kompott, püriert als Soße über den Pudding oder die Quarkspeise oder vermischt mit dem Naturjoghurt. Frisches Gemüse lässt sich z. B. gut in der Soße über der Pizza oder Nudeln oder im Auflauf verstecken. Kinder lieben zudem Lebensmittel, die Geräusche machen z. B. Knäckebrot, Maischips, Joghurt mit Knusperflakes, Bananenchips.

Viele Tipps und praktische Informationen zur gesunden Ernährung Ihres Kindes bietet Ihnen die Broschüre "Das beste Essen für Kleinkinder".

Weitere Anregungen für den Familienalltag mit wählerischen kleinen Essern gibt es auch beim Netzwerk Gesund ins Leben

Unser Sohn ist 6 Jahre alt und trinkt sehr viel Milch. Wie viel Milchprodukte sind pro Tag ok?

 

von Riva71 (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

 

Porträt Claudia Thienel

Es antwortet: Claudia Thienel, Diplom-Oecotrophologin

 
 

Pro Tag darf Ihr Kind gerne drei Portionen Milch oder Milchprodukte bekommen: beispielsweise eine Tasse Milch von 150 ml, ein Joghurt von 100 g und eine kleine Scheibe Käse. Mehr sollte es nicht sein. Milch ist ein Lebensmittel und kein Getränk zum Durstlöschen.

Wird die empfohlene Menge an Milch und Milchprodukten anhaltend deutlich überschritten, belastet dies die Nieren und kann nach aktuellen wissenschaftlichen Studien eine Ursache für Übergewicht im späteren Kindes- und Jugendalter sein.

Viele Tipps und praktische Informationen zur gesunden Ernährung Ihres Kindes bietet Ihnen die Broschüre "Das beste Essen für Kinder - Empfehlungen für die Ernährung von Kindern“.

Bei meiner 2-jährigen Tochter wurde Untergewicht festgestellt (92 cm / 11 kg). Die Ärztin meint, wir sollen ihr mehr Kalorien geben. Aber wie?

 

von Leckermäulchen (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

 

Portrait Maren Krüger

Es antwortet: Maren Krüger, Oecotrophologin

 
 

Das Gewicht Ihrer Tochter ist tatsächlich sehr niedrig und es wäre gut, wenn sie in den nächsten Monaten zunehmen würde. Ein gesunder, ausgewogener Speiseplan mit regelmäßigen Mahlzeiten ist super. Dabei kommt es auch auf die Portionsgröße an.

Essen Sie so oft wie möglich alle gemeinsam am Familientisch – gerade wenn Ihre Tochter wenig Hunger zeigt. Das macht den Kindern Spaß und erhöht den Appetit. Sie werden neugierig und wollen gern das probieren, was auch die anderen essen. Lassen Sie Ihre Tochter vor einem eigenen Gedeck sitzen und möglichst selbständig essen, mit einem kindgerechten Besteck oder Fingerfood. Gerade bei Kindern "isst das Auge mit". Richten Sie den Esstisch und die Mahlzeit Ihrer Tochter kindgerecht an. Auch das erhöht den Spaßfaktor und damit den Appetit beim Essen. Planen Sie mittags ruhig auch einen Nachtisch ein. Auch wenn sie nicht hungrig zu sein scheint, geben Sie Ihr vormittags eine Zwischenmahlzeit. Das kann z. B. Vollkornbrötchen mit Belag, Vollkornzwieback, Rohkost mit Dipp, Quarkspeise oder Joghurt mit frischen Früchten oder Obstsaft, Obstsalat mit Sahne sein. Reichern Sie die Mahlzeiten kalorienmäßig an, indem Sie z. B. morgens ein Stückchen Butter im Grießbrei schmelzen lassen oder einen Teelöffel Rapsöl in die warme Mittags- oder Abendmahlzeit geben. Wählen Sie bei den Milchprodukten stets die Vollfettvariante, also Milch und Joghurt mit mind. 3,5 % Fett, Käse mit mind. 45 % Fett i. Tr. Pro Tag werden für Kleinkinder etwa 300 ml bzw. g Milch und Milchprodukte empfohlen. Auch diese können Sie energiemäßig aufpeppen, indem Sie noch etwas Sahne unterrühren.

Achten Sie drauf, dass Ihre Tochter jeden Tag ausreichend Bewegung hat, möglichst oft draußen. Das macht Hunger und Appetit.

Mein Sohn (27 Monate) ist ein richtiger Nimmersatt. Soll ich ihn beim Essen begrenzen? Oder ihn immer weiter essen lassen?

 

von Mariama (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

 

Porträt Claudia Thienel

Es antwortet: Claudia Thienel, Diplom-Oecotrophologin

 
 

Eventuell macht Ihr Kind gerade einen Entwicklungsschub und isst deshalb mehr. Aber auch wenn nicht: Solange sich sein Gewicht im Normalbereich entwickelt, besteht kein Grund zur Besorgnis. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin würde Sie bei den Vorsorgeuntersuchungen darauf hinweisen, wenn Ihr Sohn übergewichtig wäre.

Fünf Mahlzeiten am Tag sind für Kinder ideal, drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Dazwischen sollte es 2-3 Stunden nichts geben. Setzen Sie nach jeder Mahlzeit einen klaren Schlusspunkt. Es sollte nur die Portion auf dem Tisch sein, die er auch tatsächlich essen soll, nicht mehr. D.h. die Teller werden an den Töpfen auf dem Herd mit Nudeln & Co aufgefüllt. Einzige Ausnahme: Gemüse und Salat, die auf dem Tisch stehen. Wenn er von seiner Portion noch nicht satt ist, darf er davon noch einen Nachschlag bekommen. Das sind Lebensmittel mit wenig Kalorien und hohem Sättigungsgrad. Wenn Ihr Sohn nichts davon essen möchte, beenden Sie die Mahlzeit ohne Kommentar und räumen ab. Und geben Sie diese Tipps auch an die Erzieher in der Kita weiter. Wenn sich die Essenssituation entspannt hat, kann Ihr Kind gerne wieder die Menge aller Speisenkomponenten, die es essen möchte, bestimmen. 

Ganz wichtig ist natürlich Ihr Vorbild bei den Mahlzeiten. Erinnern Sie Ihren Sohn ruhig daran, langsam zu essen, sodass er eher merkt, wann er satt ist. Wenn alle satt sind, räumen Sie das Essen generell ab.

Eine Ausnahme sollten Sie bei Festen leben: Lassen Sie Ihr Kind dort so viel essen, wie es will und was es will. Vielleicht braucht es mal das Gefühl, sich so richtig voll zu essen, bis es nicht mehr geht – oder es ihm damit auch gar nicht mehr so gut geht. Und Sie können auch mal entspannen.

Welcher Fisch ist für meine Kinder (2 und 6 Jahre) am besten geeignet?

 

von talaha (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

 

Porträt Claudia Thienel

Es antwortet: Claudia Thienel, Diplom-Oecotrophologin

 
 

Für Kleinkinder und Kinder gelten keine offiziellen Verzehrsbeschränkungen für bestimmte Fischarten. Allerdings können insbesondere langlebige Raubfische, wie Hai, Heilbutt, Thunfisch, Schwertfisch, Aal, Steinbeißer und Seeteufel, stärker mit beispielsweise Quecksilber belastet sein. Am wenigsten belastet durch Schwermetalle und andere Schadstoffe sind in der Regel frischer magerer Hochseefisch, z. B. Hering, Kabeljau, Schellfisch oder Seelachs und Fisch aus Zuchtteichen. Ganz wichtig: Roher Fisch wie Sushi und geräucherter Fisch, z. B. Räucherlachs oder Graved Lachs, sind noch nichts für Ihr Kleinkind. Weitere Informationen hierzu finden Sie beim Netzwerk Gesund ins Leben. Für Ihr 2-jähriges Kind sollte Fisch keine Gräten haben, denn wenn sie „in den falschen Hals“ gelangen, kann das zu Atemproblemen führen.

Generell werden für Kinder ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche empfohlen. Gerne darf es im Urlaub an der Nordsee auch mal etwas mehr sein. Zu den Fischsorten, die reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind, zählen Lachs, Hering oder Makrele.

Weitere Informationen zu Fisch bietet Ihnen unsere Rubrik „Vom Acker bis zum Teller“ sowie die Broschüre Fisch und Fischerzeugnisse.

Kompass Ernährung

Ernährung in Kita und Schule Gemeinsam gut essen

Essen in der Gemeinschaft ist für Kinder auf verschiedenen Ebenen relevant. Sie probieren eher mal etwas Neues auf dem Teller und sie lernen Toleranz und soziales Verhalten. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist zudem wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung. Die sorgfältige Auswahl der Lebensmittel in der Kita- und Schulverpflegung ist daher von entscheidender Bedeutung - für die Kinder, aber auch für unsere Umwelt. Die neue Ausgabe von Kompass Ernährung liefert Informationen, praktische Tipps und Rezepte, lässt Expert:innen sprechen und zeigt Best-Practise-Beispiele.

Zur Ausgabe 2/2022 von Kompass Ernährung

Titelbild Kompass Ernährung Heft 1/20
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Kompass Ernährung

Mit Kindern kochen und essen Essen ist fertig!

In der Ausgabe von "Kompass Ernährung" gibt es hilfreiche Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie auch im Alltagsstress gesund ernähren können. Zudem bietet das Heft viele Anregungen, wie Sie mit Gelassenheit und kinderleichten Rezepten eine positive Tischatmosphäre schaffen.

zur Ausgabe 1/2020 von Kompass Ernährung

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