(BZfE) – Von Mitte Mai bis Ende Juli sind die heimischen Erdbeeren reif. Vielerorts weisen Tafeln und Verkaufsstände auf die Möglichkeit zum Selbstpflücken hin. Ein Ausflug zum Erdbeerfeld lohnt sich: Die vollreifen und sonnenwarmen Früchte schmecken besonders lecker. Noch dazu sind die selbst geernteten Erdbeeren meist preiswerter als die bereits in Schälchen gekauften. Reife Früchte haben einen höheren Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Substanzen. Ein weiteres Plus für heimische Ware ist die relative Klimafreundlichkeit: Neben kurzen Transportwegen sind der Wasserverbrauch sowie der Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz oft niedriger. Besonders für Kinder ist es ein tolles Erlebnis zu erfahren, wie die roten Früchte wachsen. Damit die eigene Ernte gut klappt, gibt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung ein paar Ratschläge für den Ausflug aufs Erdbeerfeld:
Planung zu Hause: Erdbeerfelder zur Selbsternte liegen meist verkehrsgünstig an Ortsrändern und Landstraßen. Sie lassen sich sowohl mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad gut erreichen. Informationen über Selbstpflückfelder in der Region sind im Internet leicht zu finden. Wer einen Besuch bei einem bestimmten Feld plant, sollte sich vorab über die Öffnungszeiten informieren. Seitz erklärt: „Morgens ist die beste Erntezeit, weil die Früchte noch schön fest sind. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung werden sie weicher. Nach langem oder heftigem Regen lieber nicht pflücken. Denn zu viel Nässe schadet dem Aroma, und die Früchte sind häufig beschädigt.“ Am besten für jedes Familienmitglied einen eigenen Erntekorb oder ein Gefäß mitnehmen. (Span-)Körbe sind ideal, weil die Erdbeeren dann noch Luft bekommen und nicht so schnell matschig werden. Wer das vergisst, kann stabile Pappkörbe bei den Feldern kaufen.
Ernte auf dem Feld: Beim Pflücken sollte man sorgfältig mit den Pflanzen umgehen, nicht wild zwischen den Reihen wechseln, sondern sich an die zugewiesenen Bereiche halten. Erdbeeren keinesfalls abreißen, sondern vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger abpflücken. Seitz empfiehlt: „Pflücken Sie die Erdbeeren am besten mit Stiel und Kelchblättern. Das schützt die Haut der Frucht. Und sie bleibt länger frisch und aromatisch. Die Früchte nicht quetschen, damit keine unschönen Stellen entstehen.“
Transport nach Hause: Die Beeren besser nicht auf dem Hof waschen und putzen, sondern erst zu Hause. So saugen sie nicht so viel Wasser auf und verlieren kein Aroma. „Zuhause sollten die Erdbeeren am besten direkt gegessen oder im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden – dort halten sie sich ein bis zwei Tage lang“, erklärt Seitz.
Erdbeerfakten: 3,3 Kilogramm Erdbeeren pro Person verbrauchten Bundesbürgerinnen und -bürger im Wirtschaftsjahr 2023/24 laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL). Damit rangieren Erdbeeren nach Äpfeln, Bananen und Trauben auf Platz vier der beliebtesten Obstarten der Deutschen. Rund 41 Prozent des hiesigen Erdbeerverbrauchs konnte durch heimische Ware gedeckt werden.
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