- Hauptsaison für heimische Erdbeeren ist von Mai bis Juli.
- Es gibt über 1.000 Erdbeersorten mit unterschiedlichen Eigenschaften.
- Erdbeeren haben bestimmte Ansprüche an Boden und Klima, um gut zu wachsen.
- Nur rund 40 Prozent des Bedarfs kann aus heimischem Anbau gedeckt werden, der Rest wird importiert.
- Erdbeeren wachsen überwiegend im Freilandanbau, zunehmend auch im geschützten Anbau.
Der Anbau von Erdbeeren
Erdbeeren stehen hierzulande in der Beliebtheitsskala von Obst auf Platz vier nach Äpfeln, Bananen und Tafeltrauben. Der Pro-Kopf-Verzehr lag 2024 bei rund 3,3 Kilogramm. In Deutschland wurden knapp über 120.000 Tonnen Erdbeeren geerntet. Der Großteil mit rund 85 Prozent stammt aus Freilandanbau, der Rest aus geschütztem Anbau unter Abdeckungen oder im Gewächshaus. Nur 2,7 Prozent der Anbaufläche für Erdbeeren wird ökologisch bewirtschaftet.
Die heimische Ernte deckt rund 41 Prozent des Eigenbedarfs. Die restlichen Früchte importieren wir überwiegend aus Spanien, Griechenland und den Niederlanden.
Regional sollte auch immer saisonal sein!
Außerhalb der heimischen Saison kommen Erdbeeren aus Südeuropa oder Nordafrika, vor allem aus Spanien zu uns. Auch bei uns wird mittlerweile eine geringe Menge Erdbeeren im Winter angebaut. Die Import-Erdbeeren in der kalten Jahreszeit haben zwar im Vergleich zu heimischen Erdbeeren keinen hohen CO2-Fußabdruck, aber ihr Wasserverbrauch verschärft den Wassermangel in den Exportländern. Zudem sind die Sorten für den Transport eher robuste Züchtungen und oft weniger aromatisch als die sommerlichen Saisonfrüchte aus Deutschland.
Erdbeeren in der Winterzeit werden geschützt, meist in beheizten Gewächshäusern angebaut. Daher sind sie alles andere als klimafreundlich und erzeugen mit ihrem hohen Energieverbrauch eine große Klimabelastung.
Viele Sorten, unterschiedliche Eigenschaften
Erdbeeren gehören trotz ihres Namens botanisch nicht zu den echten Beeren, sondern zu den Sammelnussfrüchten: Die gelben Körnchen sind die Nüsse, die auf dem verdickten roten Blütenboden sitzen. Es gibt über 1.000 Sorten – sie unterscheiden sich in Form und Farbe, Größe, Geschmack, Blühbeginn und Erntezeit. Einmal tragende Sorten wie ‚Bogota‘ und ‚Elvira‘ blühen im Frühjahr. Zwei- und mehrmals tragende wie ‚Machern‘ oder ‚Ostara‘ setzen während des Sommers noch weitere Blüten an.
Die in Deutschland meistangebaute Erdbeersorte ist ‚Elsanta‘. Die mittelfrühe Sorte überzeugt durch Eigenschaften wie eine hohe Ertragsmenge, Transport- und Lagerfähigkeit sowie ihren guten Geschmack.
Robuste Sorten, die für den Transport über weite Strecken gezüchtet werden, sind häufig weniger aromatisch.
So wachsen Erdbeeren auf dem Feld
Die winterfesten Stauden gedeihen am besten auf gut durchlässigem, humusreichen Lehmboden oder lehmigem Sandboden. Sie benötigen eine gute Sonneneinstrahlung, dürfen jedoch nicht zu großer Hitze oder zu rauen Winden ausgesetzt sein. Vor Feuchtigkeit am Boden schützen oftmals Strohunterlagen. Erdbeeren werden großflächig in Flachkultur oder auf Dämmen und oft in zwei Reihen gepflanzt. Es gibt auch Hochbeete mit Hängekulturen. Ein Erdbeerfeld wird meist ein bis zwei Jahre bewirtschaftet, danach nimmt die Fruchtqualität ab und die Anfälligkeit für Krankheiten zu.
Ökologisch angebaute Erdbeerpflanzen wachsen in der Regel mit größerem Abstand zueinander. Das reduziert die Gefahr von Bodennässe und dadurch die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, verringert aber auch den Ertrag.

Freilandanbau versus geschützter Anbau
Die Freilandsaison für Erdbeeren ist stark von der Witterung abhängig. Sie beginnt im Mai/Juni und endet etwa im August/September. Der geschützte Anbau unter Folie und Vlies oder im Gewächshaus bietet Vorteile: Durch den Einsatz von Schutzabdeckungen lässt sich die Ernte verfrühen und auch hinauszögern. Zudem werden die Pflanzen und ihre Früchte vor unliebsamen, extremen Wetterereignissen geschützt.
Der Freilandanbau ist in den letzten Jahren zugunsten des geschützten Anbaus konstant zurückgegangen. Ein Grund: Der Ertrag je Hektar ist im Gewächshaus oder unter der Schutzabdeckung mehr als doppelt so hoch wie im Freiland und für die Erzeugerinnen und Erzeuger daher deutlich lohnenswerter.
Der Nachteil: Folien produzieren Plastikmüll. Hier sind kompostierbare Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen eine Lösung, wie sie bereits von vielen ökologischen Betrieben eingesetzt werden.