(BZfE) – Sommerzeit ist jedes Jahr die Hauptsaison für frische Früchte und die Auswahl ist am größten – aus dem eigenen Garten oder im Laden zu günstigen Preisen. Jetzt ist die perfekte Gelegenheit, köstliche Vorräte anzulegen.
Beim Zubereiten von Konfitüre und Co. werden die Früchte mit Zucker verkocht. Dabei wirken sowohl die hohen Temperaturen als auch der Wasserentzug konservierend. Der Zucker bindet Wasser und hemmt dadurch das unerwünschte Wachstum von Schimmelpilzen und anderen Mikroorganismen. So bleiben fruchtige Aufstriche mehrere Monate bis zu einem Jahr lang genießbar. Der Verderb lässt sich mit den eigenen Sinnen erkennen: Solange sie gut aussehen, riechen und schmecken, sind sie in der Regel noch essbar.
Früher kochte man Konfitüre aus der gleichen Menge Frucht und Zucker. Das Ergebnis war zwar nach dem Öffnen des Glases sehr lange haltbar, aber auch sehr süß. Inzwischen gibt es speziellem Gelierzucker, mit ihm lässt sich die Zuckermenge reduzieren: Für 1 bis 1,5 Kilogramm Obst reichen 500 Gramm von 2:1 bzw. 3:1-Gelierzucker, was etwa sechs bis acht mittelgroße Gläser (200 ml) ergibt. Die Konfitüre schmeckt fruchtiger und weniger süß. Mit der Gelierprobe kann man testen, ob die Konfitüre die richtige Konsistenz hat. Dazu gibt man am Ende der Kochzeit einen Klecks der Fruchtmasse auf einen kalten Teller. Wird sie nach dem Abkühlen dicklich oder schon fest, ist sie fertig zum Abfüllen.
Wer auf Gelierzucker verzichten möchte, kann die Fruchtmasse mit alternativen Geliermitteln wie Agar-Agar, Pektin, Guarkernmehl oder Johannisbrotkernmehl aufkochen und nach Wunsch andere Süßungsmittel wie Dicksäfte, Honig oder Sirupe hinzugeben. Einige Früchte wie Äpfel, Johannisbeeren, Quitten oder Stachelbeeren gelieren auch von Natur aus gut, da sie viel Pektin und Säure enthalten. Da kann der Zuckeranteil gut reduziert werden. Zuckerfreie Konfitüre ist eingekocht nur ein paar Monate lang haltbar und sollte nach dem Öffnen unbedingt kühl gelagert und rasch verbraucht werden.
Eine gute Küchenhygiene ist grundsätzlich das A und O, wenn selbstgemachte Fruchtaufstriche lange halten sollen. Nur einwandfreies Obst ohne Schimmel oder Druckstellen sollte verwendet werden. Gläser und Deckel müssen sauber und trocken sein. Auch gebrauchte Twist-Off-Gläser sind geeignet, wenn die Deckel unbeschädigt sind. Nach dem Kochen sollte die heiße Fruchtmasse vorsichtig randvoll und möglichst ohne Luftblasen eingefüllt werden; durch die Lufteinschlüsse können sich sonst schneller Schadstellen bilden.
Ungeöffnete Gläser sollten bei Zimmertemperatur und an einem kühlen dunklen Ort aufbewahrt werden. Geöffnete Konfitüre oder Marmelade gehört immer in den Kühlschrank, vorzugsweise in die Kühlschranktür. Insbesondere die Aufstriche mit hohem Zuckergehalt können sich in geöffneten Gläsern im Kühlschrank über Wochen halten, sofern sie mit einem sauberen Löffel entnommen werden. Reste lassen sich sehr gut in Dessert- und Backwaren verwenden.
Heike Kreutz, bzfe.de
Weitere Informationen:
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Zu gut für die Tonne!: Lebensmittel A-Z – Konfitüre und Marmelade
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