Heimische Heidelbeerzeit

Blau, rund und gesund

Die Bildfläche wird von Heidelbeeren ausgefüllt. © Nikolay – stock.adobe.com

(BZfE) – Heidelbeeren zählen zu den beliebtesten Beerenfrüchten in Deutschland. Pro-Kopf werden seit langem etwa 800 Gramm jährlich gegessen laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL). Die aromatischen Früchte schmecken pur und im Obstsalat, aber auch in feinen Desserts oder pikanten Gerichten wie einer Ziegenkäse-Quiche. 

Die Heidelbeere, auch Blau-, Bick- oder Schwarzbeere genannt, gehört zu den Heidekrautgewächsen. Die deutsche Anbaufläche der Kulturheidelbeere hat sich seit Beginn der statistischen Erhebungen 2012 nahezu verdoppelt, auf heute rund 3.500 Hektar. Das entspricht 40 Prozent der gesamten Strauchbeerenfläche. Trotzdem werden nur gut 20 Prozent des Verbrauchs durch Heidelbeeren aus Deutschland gedeckt. Die Saison für frische heimische Heidelbeeren dauert von Ende Juni bis in den Oktober. Außerhalb dieser Zeit kommen sie vor allem aus Peru, Spanien, Marokko und Polen.

Kulturheidelbeeren gedeihen an bis zu zwei Meter hohen Sträuchern. Die Haupterntezeit ist im Juli und August. Im Vergleich zur Waldheidelbeere sind die Früchte größer, haben ein festeres Fleisch und weniger Kerne. Ihr Geschmack ist mehr süßlich und deutlich milder mit weniger Säure. Die Pflanzenfarbstoffe (Anthocyane) stecken hier vor allem in der blauweiß bereiften Haut, während das Fruchtfleisch und der Saft farblos sind. Daher bekommt man von Kulturheidelbeeren auch kaum blaue Hände oder Zähne wie bei den Waldheidelbeeren. Der Gehalt an Gerbstoffen ist geringer, während es bei Mineralstoffen und Vitaminen kaum Unterschiede gibt. Die beste Wahl sind reife und pralle Früchte mit einer makellosen Haut. Da Heidelbeeren empfindlich sind, sollten sie rasch verbraucht und im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Waldheidelbeeren sind auch während der Saison im Handel nur selten erhältlich und stammen meist aus osteuropäischen Wäldern. In den Sommermonaten wachsen sie europaweit an bis zu 50 Zentimeter hohen Halbsträuchern in lichten Nadelwäldern, Hochmooren und Heiden. Die Beeren sind etwa erbsengroß und auch das Fruchtfleisch und der Saft durch die Anthocyane dunkel- bis schwarzblau gefärbt. Diese sekundären Pflanzenstoffe können den Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen und wirken antientzündlich. An den selbst gesammelten Beeren können aber Eier des Fuchsbandwurms haften, auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Hände und Früchte vor dem Genuss sehr gründlich waschen. Noch sicherer ist ein Erhitzen der Früchte auf am besten auf 60 Grad Celsius, also Kochen, Backen oder Einmachen.

Heike Kreutz, bzfe.de

Weitere Informationen:

BZfE: Der Saisonkalender

BZL: Nur jede fünfte Heidelbeere stammt aus Deutschland

BZL: Obstanbau in Deutschland 2024