- Frischer Salat ist beim Einkauf vor allem an frischen, festen Blättern und einer appetitlichen, typischen Farbe zu erkennen.
- Lose und verpackte Salate sowie fertige Mischsalate müssen mit bestimmten Pflichtangaben gekennzeichnet sein.
- Lattiche und Zichorien sind die beiden größten Salatgruppen, zwei weitere wichtige Arten sind Feldsalat und Rucola.
- Bei der Lagerung und Zubereitung der empfindlichen Salate ist Sorgfalt wichtig.
- Salate lassen sich vielfältig zubereiten, nicht nur als Rohkost, sondern auch gegart.
Frische Salate einkaufen
Beim Einkauf von Salaten kommt es sehr auf die Frische an. Darauf sollten Sie achten:
- frisches und knackiges Aussehen, unversehrte feste Blätter und eine appetitliche typische Farbe; im Zweifel gibt der Geruch Auskunft – frischer Salat riecht nicht muffig oder unangenehm
- beschädigte Blätter, Druckstellen oder gebrochene Blattrippen bräunen schnell und bieten ein Einfallstor für Fäulnisbakterien
- Salat sollte keine Anzeichen des Schossens zeigen (die Blüte in der Kopfmitte treibt oder “schießt” in die Höhe); geschossener Salat ist verzehrbar, schmeckt aber leicht bitter und hat zähere Blätter
- frei von Schädlingen und Schäden durch Schädlinge
- Bio-Salate wählen, denn die enthalten in der Regel weniger Rückstände von möglichen Schadstoffen
Einkaufs-Tipp: Blattsalate sind sehr empfindlich. Sie sollten stets oben auf allen anderen Waren liegen, damit sie nicht gequetscht werden.
So wird Salat gekennzeichnet
Salate sind im Einzelhandel meist als lose Ware erhältlich. Generell verpflichtend ist die Angabe des Ursprungslandes. Für verpackte Salate sind insbesondere folgende Pflichtangaben vorgeschrieben:
- Bezeichnung wie „krause Endivie“ oder „Schnittsalat“
- Ursprungsland
- Produktverantwortlicher, also Herstellungs- oder Verpackungsbetrieb oder EU-Importeur
- Losnummer, soweit kein taggenaues Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben ist
- Nettofüllmenge oder Stückzahl
Salat in Fertigpackungen muss mitunter weitere Pflichtangaben aufweisen, wie zum Beispiel die Angabe der Klasse, soweit der Salat der spezifischen EU-Vermarkungsnorm unterliegt. Bei Anbau unter Glas oder Folie ist für diese Salate die Angabe „aus geschütztem Anbau“ Pflicht.
Für Salatmischungen in Fertigpackungen, die küchenfertig angeboten werden, ist auch ein Zutatenverzeichnis sowie ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verbrauchsdatum vorgeschrieben. Mischsalat mit ganzen Blättern muss mit dem Ursprungsland gekennzeichnet sein, nicht aber geschnittener Mischsalat.
Salatvielfalt entdecken und genießen
Botanisch lassen sich Salate in vier Gruppen einteilen. Die beiden größten sind die Lattich- und die Zichoriengruppe, hinzu kommen Feldsalat und Rucola. Die Lattiche enthalten im Vergleich zu den Zichorien weniger Bitterstoffe und können im Durchschnitt einen leicht geringeren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen aufweisen. Neben der Versorgung aus heimischer Freiland-Produktion oder geschütztem Anbau, unterstützen außerhalb der Saison auch Importe. Meist kommen sie aus EU-Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich, den Niederlanden und Belgien.
Lattichgruppe
Eissalat ist eine besondere Form des Kopfsalates, auch Krach- oder Eisbergsalat genannt. Die ursprünglich kalifornische Züchtung wurde früher nur eisgekühlt transportiert. Seine Blätter liegen eng aneinander und enthalten viel Wasser. Dadurch wirkt der Salat kühlend und schmeckt besonders frisch. Eissalat findet gerne für kalte Buffets und Fertigsalate Verwendung, weil er auch mit Dressing lange ansehnlich und knackig im Biss bleibt.
Seine Köpfe werden bis zu ein Kilogramm schwer und nahezu das ganze Jahr angeboten: von Mai bis Ende Oktober aus deutschem Freiland. Importe kommen meist aus Spanien, den Niederlanden und Italien.
Der enge Verwandte des Eissalates vereint viele gute Eigenschaften des Kopf- und Eissalates. Seine Form erinnert an Kopfsalat, der Geschmack ist jedoch kräftiger. Die rot-grünen Blätter sind so knackig wie die des Eissalats. Batavia bleibt länger frisch als Kopfsalat und fällt angemacht nicht so schnell zusammen. Von etwa Mitte Mai bis Ende Oktober gibt es ihn saisonal aus heimischem Freilandanbau, danach als Importware.
Der Romanasalat, auch römischer, Binde- oder Kochsalat genannt, hat einen länglichen Kopf mit kräftigen, grünen und/oder rötlichen Blättern und einer stark ausgeprägten Mittelrippe. Er besitzt einen herzhaften, leicht herben Geschmack und verträgt sich gut mit kräftigen und pikanten Dressings.
„Little Gem“ ist eine Sorte Romanasalat, die ohne Umblätter als sogenanntes Salatherz angeboten wird. Die Blätter sind dicker, fester und saftiger als beim Kopfsalat und schmecken milder. Praktisch küchenfertig kann er ohne Abfälle zubereitet werden.
Heimische Freilandware gibt es ab Mitte Mai bis Ende November.
Kopfsalat, auch Butter- oder Häuptelsalat, hat zarte Blätter und bildet einen deutlichen Kopf. Er besitzt keinen besonders ausgeprägten Eigengeschmack und lässt sich somit sehr vielseitig zubereiten und anrichten – sowohl süß als auch herzhaft. Freilandsalate haben im Vergleich zur Unterglasware schwerere, dichter geschlossene Köpfe, festere Blätter, und ihr Geschmack ist intensiver.
Deutschen Kopfsalat gibt es das ganze Jahr über: von Mitte Mai bis Ende Oktober aus heimischem Freiland, davor und danach noch aus geschütztem Anbau. Importware unterstützt ganzjährig den Bedarf.
In dieser breitgefächerten Gruppe finden sich alle Salate, die in der Regel keinen Kopf, sondern eine mehr oder weniger dichte, kugelige Rosette bilden. Sie sind klassische Gartensalate. Bei den Pflück- und Schnittsalaten erntet man nur die Blätter – sie wachsen nach und können dann noch zweimal gepflückt beziehungsweise geschnitten werden. Blattsalate werden im Ganzen geerntet. Hier einige Haupttypen:
- Eichenlaubsalat: wächst in offenen lockeren Blattrosetten in grünen und braun-rötlichen Varianten; seine Blätter sind zart und ähneln optisch dem namensgebenden Eichenlaub; schmeckt herzhafter als Kopfsalat
- Lollo rossa/Lollo bionda: kommen ursprünglich aus Italien; haben recht harte, stark gekrauste und entweder grüne (bionda) oder rötliche (rossa) Blätter mit zartem Rand; herber, leicht nussiger Geschmack; wird oft mit Wurzel verkauft und ist dadurch länger haltbar, wenn man ihn wässert
- Frillice: in lockeren Rosetten wachsender Kraussalat mit länglich-schmalen Blättern und gezackten Rändern; knackig-frisch und geschmacklich dem Romanasalat ähnlich; wird hauptsächlich im Winter angeboten
Zichoriengruppe
Endivie gibt es in zwei Sorten:
- glatte Endivie oder Eskariol mit festen, breiten und glatten Blättern
- krause Endivie oder Frisée mit schmaleren, geschlitzten sowie gekrausten Blättern
Endivien sind dicht beblättert. Ihre Rosette wird zum Herz hin hellgelb. Sie schmecken kräftig würzig und wegen ihres Inhaltsstoffs Intybin leicht bitter-herb – die äußeren Blätter sind intensiver bitter, die inneren, hellgelben weniger. Der gesunde Bitterstoff verleiht dem Salat eine appetitanregende Wirkung. Er kann roh und auch gekocht verzehrt werden. Ernährungsphysiologisch bedeutend ist der für Salate relativ hohe Gehalt an Flavonoiden. Sie zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben unter anderem eine antioxidative Wirkung.
Endiviensalat gilt als klassischer Wintersalat, dennoch gibt es ihn das ganze Jahr über: Von etwa Mitte Mai bis Ende November stehen heimische Freilandsalate zur Verfügung. Importware unterstützt zusätzlich und außerhalb der Saison.
Chicorée ist botanisch eng mit der so genannten Kaffee-Zichorie verwandt. Er wird in zwei Etappen gezüchtet: Zunächst gedeiht die Zichorien-Wurzel im Freiland. Im Folgejahr kommt sie in spezielle Gewächshäuser, wo sie in völliger Dunkelheit austreibt. In etwa 25 Tagen entwickelt sich der neue, blassgelbe Spross zu einem länglich-ovalen und festen Blattkopf. Typisch für Chicorée ist sein mild-bitterer Geschmack, der sich durch Lagerung bei zu viel Tageslicht verstärken kann.
Deutsche Ware gibt es hauptsächlich von Oktober bis Ende Juni – so bietet der Chicorée gerade in den Wintermonaten eine willkommene Abwechslung auf dem Speisenplan. Importiert wird er für uns vor allem aus Frankreich, den Niederlanden und Belgien.
Die italienische Züchtung enthält im Vergleich die meisten Bitterstoffe (Intybine) innerhalb der Zichorien-Gruppe. Der Haupttyp des Sommerradicchio ist „Chioggia“ und ähnelt der rundlichen Kopfform des Eissalats. Berühmt ist Radicchio aus Treviso, der die längliche Form von Chicorée hat. Die Blätter von Radicchio sind rot mit weißen Blattrippen. Dank seiner attraktiven Färbung findet er gern Verwendung in Mischsalate. Er lässt sich roh und gedünstet genießen.
Radicchio ist relativ teuer, weil nur die festen, geschlossenen Innenköpfe, etwa 50 Prozent der ganzen Pflanze, auf den Markt kommen und die Kulturzeit relativ lang ist. Er ist ganzjährig erhältlich, Importe meist aus Italien. Deutsche Freilandware wird von etwa Juni bis Ende November angeboten.
Andere Salatarten
Feldsalat, auch Rapunzel, Acker-, Nüssli- oder Vogerlsalat genannt, zählt botanisch zu den Baldriangewächsen. Die Blätter sind zu einer Rosette zusammengewachsen und werden nach Gewicht verkauft. Feldsalat schmeckt würzig und leicht nussig. Er ist nährstoffreicher als andere Blattsalate, mit einem nennenswerten Eisengehalt.
Je nach Blattfarbe von tiefgrün bis hellgrün und der Blattform lassen sich verschiedene Sorten unterscheiden. Feldsalat war früher ein ausgesprochener Herbst- und Wintersalat, da er Kälte gut verträgt. Heute ist er – auch durch den geschützten Anbau und Importe vor allem aus Frankreich und Belgien – nahezu ganzjährig verfügbar. Haupterntezeit für deutsche Freilandware ist etwa Mai bis Mitte November, davor und danach stammt er aus geschütztem Anbau.
Rucola ist auch als Salatrauke, Ruke, Rokket oder Senfkohl bekannt. Im Handel gibt es zwei Arten:
- die eher selten vertretene Salat- oder Ölrauke mit gebuchteten, zarteren Blättern
- die weit verbreitete Wilde Rauke mit stark gezahnten, derberen Blättern, die an Löwenzahn erinnern
Gesundheitlich wertvoll ist der hohe Gehalt an Senfölen (Glucosinolate), Carotin und Mineralstoffen. Die Senföle sind auch für den pikant herben, senfartig scharfen Geschmack verantwortlich. Rucola kann sehr viel Nitrat speichern, sodass die Blattstiele besser entfernt werden sollten
Rucola kommt ganzjährig importiert meist aus Mittelmeerländern und mittlerweile durch geschützten Anbau auch ganzjährig aus heimischer Produktion. Die bevorzugte Freilandsaison ist von etwa Mai bis Mitte November.
Salat richtig lagern
Salat ist relativ kurz haltbar. Am besten lagert er mit ausreichend Platz im Kühlschrank, durch eine Folie (von der Verpackung) oder feuchtes Papier vor dem Austrocknen geschützt. Welke oder braune Blätter unbedingt direkt entfernen, sie stecken sonst schnell andere Blätter an, auch im Kühlschrank.
Salate reagieren sehr empfindlich auf das natürliche Reifegas Ethylen. Sie sollten daher nicht in der Nähe von Obst und Gemüse liegen, die dieses Gas stark verströmen – darunter Äpfel, Birnen oder Tomaten. Dann welken und vergilben sie schneller und verlieren auch an Geschmack.
Fertige Salatmischungen in Folientüten sind praktisch für die schnelle Alltagsküche, aber auch hygienisch empfindlicher. Ihre große Oberfläche und die Schnittstellen bieten einen guten Nährboden für Bakterien. Sie sollten daher:
- durchgehend gut gekühlt lagern
- immer vor der Zubereitung gründlich gewaschen werden
- spätestens bis zum Verbrauchsdatum auf der Packung verzehrt werden, besser noch vorher
Zubereitung Schritt für Schritt
So bereiten Sie Salate zu:
- alle zu harten, welken oder beschädigten äußeren Blätter sowie grobe Stiele und harte Mittelrippen entfernen
- Strunk herausschneiden – er kann bitter schmecken und enthält das meiste Nitrat
- die ganzen Blätter kurz und gründlich in einer großen Schüssel sanft waschen; langes Wässern laugt unnötig Nährstoffe aus
- zum Abtropfen ein Sieb verwenden; praktisch und schonend ist eine Salatschleuder
- möglichst erst kurz vor dem Verzehr klein zupfen oder schneiden und mit dem Dressing mischen
- bereits gewaschener Salat ohne Dressing bleibt im Kühlschrank in einem verschlossenen Behältnis bis zum nächsten Tag frisch; vor dem Verzehr nochmals kurz waschen
Salate kreativ zubereiten
Je frischer der Salat zerkleinert und angemacht wird, desto knackiger kommt er auf den Teller. Robustere Arten wie Eissalat, Endivien und Chicorée dürfen gekühlt ruhig etwas mit dem Dressing ziehen.
Ob klassische Vinaigrette oder Joghurt-Dressing – Rezepte für Salatsoßen gibt es für jeden Geschmack. Für die Zubereitung eignen sich hochwertige, kaltgepresste Öle wie Raps- oder Olivenöl, die viele gesunde Fettsäuren liefern. Zu viel Essig oder Zitronensaft kann das Aroma der Salate zerstören. Neue Geschmacksvarianten und besonderen Biss verleihen Nüsse, Pinien-, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne, auch leicht angeröstet.
Kombinieren Sie verschiedene Salate nach persönlichem Gusto, zum Beispiel leicht bittere mit milderen oder sehr knackige mit zarteren Sorten.
Schon gewusst? Viele Salatarten eignen sich auch für die warme Küche: So schmecken zum Beispiel Chicorée und Radicchio gedünstet, gebraten oder überbacken. Auch Romana, Endivie, Feld- und Eissalat lassen sich kurz angedünstet genießen oder als frische Zutat in Pastagerichten.