- Salate liegen auf Platz vier bei der Anbaufläche von deutschem Gemüse.
- Der meiste Salat wird im Freiland oder geschützt angebaut, nur ein kleiner Teil im Gewächshaus.
- Der Selbstversorgungsgrad liegt je nach Art und Sorte zwischen 45 und 73 Prozent, der Rest wird aus EU-Ländern importiert.
- Salate benötigen ausreichend Wasser und Schutz vor Schädlingen.
- Die vier wichtigsten botanischen Salatgruppen sind: Lattich-Gruppe, Zichorien-Gruppe, Feldsalat und Rucola.
Heimischer Anbau von Salaten
Salate sind in Deutschland ganzjährig im Angebot. Aus dem heimischen Freilandanbau stehen sie von Mai bis Ende Oktober zur Verfügung. Im März/April und November/Dezember kommen Salate auch aus geschütztem Anbau.
Die Gesamtanbaufläche für Salate in Deutschland liegt bei fast 13.000 Hektar – und damit beim Gemüse auf Platz vier hinter Spargel, Zwiebeln und Möhren. Der Anteil der ökologischen Anbaufläche beträgt rund 1.100 Hektar (8,5 Prozent).
Die größte Anbaufläche (Stand 2024) beansprucht der Eissalat mit 3.443 Hektar, gefolgt von Feldsalat mit 2.113 Hektar und Romana-Salatsorten mit 1.830 Hektar. Während der Eissalat auch bei der Erntemenge unangefochten den Spitzenplatz mit 127.770 Tonnen hält, folgen Romanasalat-Sorten im Abstand mit noch 54.609 Tonnen und Feldsalat liegt mit 11.957 Tonnen weit dahinter zurück. Ein Grund für die niedrigeren Erntemengen von Feldsalat sind die deutlich geringeren Hektarerträge; sie ergeben sich aufgrund der flacheren und langsameren Wuchsform der Pflanzen.
Eissalat wächst vor allem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, der Anbau von Kopf-, Blatt- und Romanasalat sowie Endivie erfolgt überwiegend in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Für Feldsalat sind ebenfalls die beiden letzteren Bundesländer führend.
Pro Kopf verzehren wir 5,1 Kilogramm Salate jährlich (Stand 2023/24). Das entspricht knapp unter fünf Prozent des Gesamtverzehrs an Gemüse.
Hätten Sie's gewusst? Eissalat heißt umgangssprachlich auch Eisbergsalat. Er ist mit Abstand der beliebteste Salat in Deutschland. Gemeinsam mit Kopfsalat verzehrte 2024 jeder Mensch hierzulande 2,1 Kilogramm. Der Name stammt vermutlich daher, dass der Salat früher in Amerika angeblich auf Eis gelegt wurde, damit er beim Zug-Transport frisch blieb.
Die wichtigsten Salatgruppen
Botanisch lassen sich die Salate in diese vier Hauptgruppen einteilen:
Lattich-Gruppe (Lactuca-Gruppe)
Sie enthalten nur wenige Bitterstoffe. Typische Vertreter sind Kopf-, Eis-, Batavia-, Romana-, Blatt-, Schnitt- und Pflücksalat.
Zichorien-Gruppe (Cichorium-Gruppe)
Diese Salate enthalten mehr gesunde Bitterstoffe, aber in unterschiedlichen Mengen. Zur Zichorien-Gruppe gehören unter anderem Endivien, Chicorée, Blattzichorie und Radicchio.
Feldsalat (Valerianella locusta)
Rucola (Diplotaxis tenuifolia)
So wachsen Salate auf dem Feld
Spezialisierte Betriebe ziehen Jungpflanzen für Kopf- und Pflücksalate im Gewächshaus vor, bevor diese aufs Feld kommen. Das sichert den Ertrag besser als die direkte Aussaat. Um den Handel gleichmäßig zu beliefern, erfolgt die Pflanzung ab etwa Anfang März in rund 16 aufeinanderfolgenden Sätzen. Damit ist eine durchgehende Ernte bis etwa Ende Oktober gesichert.
Meist wachsen die Salate im Freiland, teils unter Vlies- oder Folienabdeckung. Auch gibt es den Anbau unter begehbarer Schutzabdeckung im Tunnel. Das teure Gewächshaus macht nur einen kleinen Anteil aus. Es bietet jedoch den Vorteil, Wachstumsfaktoren wie Temperatur und Wasserversorgung gezielter zu steuern.
Kopfsalat, Feldsalat und Rucola wachsen zum kleinen Teil unter begehbaren Schutzabdeckungen und in Gewächshäusern, Radicchio und Endiviensalat hingegen ausschließlich auf dem Feld.
Nachhaltigkeits-Tipp: Bei regional erzeugten Salaten sind die Transportwege meist kürzer und dadurch klimafreundlicher. Zudem stärkt ihr Kauf die heimische Landwirtschaft.
Optimale Wachstumsbedingungen
Alle Salate benötigen eine ausreichende und regelmäßige Versorgung mit Wasser. Zuviel Nässe mögen sie aber auch nicht. Um unerwünschte Beikräuter möglichst fernzuhalten, ist deren umfangreiche Entfernung bereits vor dem Pflanzen und auch während des Kulturwachstums notwendig. Alternativ hat sich der Einsatz von Mulchfolien bewährt: Sie unterdrücken nicht nur die Beikräuter, sondern beeinflussen auch die Bodenwärme und -feuchtigkeit günstig.
Schädlinge wie Schnecken lassen sich biologisch durch natürliche Gegenspieler wie Igel, Vögel oder verschiedene Käferarten bekämpfen. Sind sie erfolglos, kommt das Fraßgift Schneckenkorn zum Einsatz. Der ökologische Landbau greift zu Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Eisen-III-phosphat.
Hätten Sie's gewusst? Der Anbau von Bio-Salaten ist ohne Bodenkultur nicht erlaubt. Denn der Grundsatz des ökologischen Landbaus ist die Produktion der Pflanzen in Erde.
Geht Salatanbau ohne Erde?
Neben dem Bodenanbau gibt es auch eine erdelose Kultur von Salaten, beispielsweise im Vertical Farming. Hier wachsen die Pflanzen platzsparend in mehreren Etagen übereinander. Ein hocheffizientes, aber auch energieintensives Kreislaufsystem versorgt sie mit Wasser und Nährstoffen.
Was ist Vertical Farming?
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Quelle: nach Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL)