(BZfE) – Sie ist ein echtes Sonnenkind, obwohl sie botanisch betrachtet zu den sogenannten Nachtschattengewächsen zählt: die Tomate. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika. Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft ist sie mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 27,4 Kilogramm pro Jahr das mit Abstand beliebteste Gemüse der Deutschen und macht mehr als ein Viertel des gesamten Gemüseverbrauchs aus.
In Deutschland wachsen Tomaten meist geschützt unter Folientunneln oder Glas. Der Freilandanbau spielt kaum noch eine Rolle, da die Pflanzen sehr viel Wärme und Sonne benötigen und besonders empfindlich auf Nässe und Pilzkrankheiten reagieren. 2024 wurden rund 108.000 Tonnen Tomaten auf 385 Hektar geerntet, wobei fast ein Viertel der Anbaufläche ökologisch bewirtschaftet wird.
Dennoch reicht die heimische Produktion bei Weitem nicht aus: Nur 3,8 Prozent unseres Tomatenverbrauchs stammen aus heimischem Anbau. Der Großteil an frischen Tomaten kommt aus den Niederlanden und Spanien, vor allem im Winter. Von etwa März/April bis November gibt es deutsche Tomaten. Die Hauptsaison aus geschütztem Anbau reicht dabei von etwa Juni bis September.
Ein wichtiger Meilenstein für den Erfolg der Tomate in Deutschland war die Einführung der Rispentomate Mitte der 1990er-Jahre. Ihr Vorteil: Die Früchte bleiben länger an der Pflanze, reifen gleichmäßig aus und nehmen so mehr Nährstoffe auf – das verbessert auch den Geschmack. Heute dominieren die Rispentomaten den Anbau, vor allem Sorten mit kleinen Früchten wie Cocktail- und Cherrytomaten. Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen vor allem ihr Aroma und ihre längere Haltbarkeit.
Im Gewächshaus beginnt die Ernte je nach Sorte und Ernteform – lose oder Rispe – sieben bis zwölf Wochen nach der Pflanzung. Meist wird zweimal pro Woche geerntet. Während Einzelfrüchte oft vor der Vollreife gepflückt und nachsortiert werden, lässt man Rispentomaten an der Pflanze ausreifen und schneidet die ganze Rispe ab.
Beim Einkauf lohnt sich der Griff zu festen, glatten und unversehrten Tomaten. Sie reagieren empfindlich auf Druckstellen und sollten luftig, trocken und kühl, aber nicht im Kühlschrank lagern. Neben Äpfeln oder Bananen reifen sie durch deren ausströmendes Reifegas Ethylen schneller. Zum gezielten Nachreifen noch grüner Tomaten kann man sich diese Eigenschaft aber zunutze machen.
Wer nachhaltig einkaufen möchte, wählt regionale und saisonale Tomaten, möglichst in Bio-Qualität und am besten ohne Plastikverpackung. Durch die modernen geschützten Anbaumethoden hat sich die Saison in Deutschland verlängert. Dennoch sollte man Tomaten außerhalb ihrer Saisonzeiten sparsam einkaufen, da dann meist energieintensiv produzierte oder weit gereiste Ware im Regal liegt. Regionale Bio-Tomaten punkten im Vergleich zu Importware aus Südeuropa mit kurzen Transportwegen, geringerem Wasserverbrauch und faireren Arbeitsbedingungen. Unser Tipp: Verarbeiten Sie heimische Tomaten zur Hauptsaison zu leckerer Tomatensoße und frieren Sie diese portionsweise ein.
Verena Dorloff, bzfe.de
Weitere Informationen:
BZfE: How-to: Tomaten
BZfE: Das Lieblingsgemüse der Deutschen sind Tomaten
BZfE: Tomate, Mozzarella, Basilikum
BZL: Tomaten
(Bildquelle: © Karina Gebert – stock.adobe.com)