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Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat neuere Gehaltsdaten von Methylquecksilber in Fischen ausgewertet und stellt die Ergebnisse in einer Stellungnahme vor.

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat neuere Gehaltsdaten von Quecksilber in Fischen ausgewertet und stellt die Ergebnisse in seiner Stellungnahme vom 11. Oktober 2023 vor. Auf dieser Grundlage wurde die Aufnahme von Methylquecksilber für Frauen im gebärfähigen Alter (15–49 Jahre, angenommenes Körpergewicht 65 kg) bei Verzehr bestimmter Fischarten geschätzt. Dafür ermittelten die Fachleute die Aufnahme über eine bis drei Fischportionen à 150 Gramm und setzten sie in Beziehung zur tolerierbaren wöchentlichen Aufnahmemenge (tolerable weekly intake, TWI). Der TWI beziffert die wöchentliche Menge eines Stoffes, die eine definierte Bevölkerungsgruppe über ihre gesamte Lebenszeit ohne erkennbares Gesundheitsrisiko aufnehmen kann.

Die Ergebnisse zeigen, dass der TWI für Methylquecksilber für Frauen beim Verzehr von Hai- und Schwertfisch nach den aktuellen mittleren Gehaltsdaten schon durch eine oder zwei Portionen überschritten werden kann. Die Aufnahme über Thunfisch mit mittleren Schadstoffgehalten bleibt bei zwei Fischmahlzeiten pro Woche weit unterhalb des TWI, nähert sich diesem aber an, wenn drei Portionen gegessen werden. Bei Thunfisch mit hohen Gehalten wird der TWI schon mit einer Portion annähernd ausgeschöpft. Weisen Fischarten wie Heilbutt und Aal hohe Gehalte auf, wird der TWI für Methylquecksilber ebenfalls mit einer oder zwei Mahlzeiten überschritten.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen, um die Aufnahme wichtiger Nährstoffe zu sichern. So kann der Verzehr von Seefisch die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren unterstützen. Allerdings reichert sich über die marine Nahrungskette häufig Methylquecksilber in Seefischen an. Methylquecksilber ist die organische Form von Quecksilber. Vor allem Raubfische können erhöhte Gehalte aufweisen.

Der Stoff wirkt neurotoxisch und beeinträchtigt das sich entwickelnde Nervensystem, ist also gefährlich für Ungeborene und Säuglinge. Für Schwangere und Stillende spricht das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) daher auf Basis der Ergebnisse des BfR die Empfehlung aus, bestimmte Fischarten und daraus hergestellte Erzeugnisse zu meiden.
Gleichzeitig weist das BfR darauf hin, dass Bevölkerungsgruppen ohne besondere Anforderungen an ihre Ernährung auch die gesundheitlichen Vorteile von Fisch als Lebensmittel mitberücksichtigen sollten.

Folgende Fischarten sollten Schwangere und Stillende wegen hoher Gehalte an Methylquecksilber meiden:


•    Aal
•    Buttermakrele
•    Haifisch (im Handel auch als "Schillerlocken" erhältlich)
•    Hecht
•    Rotbarsch
•    Schwarzer Heilbutt
•    Schwertfisch
•    Seeteufel
•    Steinbeißer
•    Thunfisch
•    Weißer Heilbutt

Quellen: BfR, BMUV

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