- Welche Kriterien helfen für eine schnelle erste Einschätzung und für eine vertiefende Beurteilung?
- Eine erste Einschätzung geben Ihnen die Informationen zum Herausgeber, zur fachlichen Richtigkeit, zu Methodik und Didaktik sowie zur Zielgruppe.
- Die Unterrichtsmaterialien des BZfE sind didaktisch geprüft, an den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen orientiert, wissenschaftlich fundiert und passend zu den Bildungsplänen der Bundesländer entwickelt.
- Lesen Sie auch, wie unsere Redakteurinnen vorgehen, wenn sie ein neues Unterrichtsmaterial erstellen.
Für eine schnelle erste Einschätzung
- Wer ist der Herausgeber des Materials? Ist dieser vertrauenswürdig?
- Sind die Inhalte sachlich richtig und wissenschaftlich fundiert?
- Sind die Umsetzungsideen methodisch und didaktisch sinnvoll?
- Sind die Materialien altersgerecht, verständlich und ansprechend gestaltet?
Bestnoten für die BZfE-Unterrichtsmaterialien

Beim BZfE finden Sie verschiedene praxiserprobte Unterrichtskonzepte, kleinere Einheiten zu aktuellen Themen sowie vielfältige digitale Ergänzungsangebote zur Ernährungsbildung. Die meisten dieser Materialien sind bereits vom Materialkompass geprüft und ausschließlich mit „sehr gut“ und „gut“ bewertet.
Kriterien für gutes Unterrichtsmaterial
Das BZfE versteht unter einer gelungenen Ernährungsbildung, die Menschen zu befähigen, ihr Essen und Trinken reflektiert, selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Materialien zur Ernährungsbildung bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Achten Sie auf folgende Eigenschaften, um gutes Unterrichtsmaterial zu erkennen. Die Kriterien decken sich mit denen des Materialkompasses des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv):
Inhalt: Das Material basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Inhalt ist sachlich richtig und beleuchtet unterschiedliche Blickwinkel. Verschiedene Fach- und Wertvorstellungen können miteinander verglichen werden (Kontroversität). Das Material ermutigt dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden. Es beinhaltet keine (versteckte) Werbung oder einseitige Einflussnahme.
Kompetenzorientierung: Die Inhalte des Materials vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie helfen dabei, wichtige Kompetenzen für die Ernährungsbildung zu entwickeln, wie Wissen, Methoden, Reflektieren, Handeln und Urteilen.
Methodenorientierung: Das Material bietet unterschiedliche Lernmethoden, wie z.B. Experimente, Diskussionen oder kreative Aufgaben, um verschiedene Lerntypen anzusprechen.
Lebensweltorientierung: Das Material verbindet die Inhalte mit dem Alltag der Schülerinnen und Schüler. Die Inhalte haben einen starken Gegenwartsbezug und gleichzeitig Zukunftsbedeutung.
Subjektorientierung: Das Material ist auf die Zielgruppe abgestimmt. Es erklärt komplexe Themen altersgerecht und verständlich, ohne zu vereinfacht zu wirken. Ebenso lässt sich das Material an die Bedürfnisse der jeweiligen Klasse bzw. Lernenden anpassen.
Handlungsorientierung: Das Material ermöglicht eine praktische Umsetzung im Unterricht. Es regt zum Mitmachen an und fördert das eigenständige Denken und Handeln.
Gestaltung: Das Material enthält verschiedene Gestaltungselemente wie Bilder, Grafiken oder praktische Aufgaben, die die Schülerinnen und Schüler motivieren und das Lernen erleichtern. Es ist barrierefrei, veränderbar und so gestaltet, dass es intuitiv nutzbar ist.
Wie entstehen im BZfE neue Unterrichtsmaterialien?

Ein Interview mit Annika Bilo und Larissa Kessner. Sie sind Redakteurinnen für Ernährungsbildung und erstellen im BZfE Unterrichtsmaterialien für die Grundschule und die weiterführende Schule.
Larissa Kessner: Häufig werden Themen von außen an uns herangetragen. Zum Beispiel äußern Lehrerinnen und Lehrer in unseren Fortbildungen, dass sie sich Material zu einem Thema wünschen. Oder wir merken, dass wir ein wichtiges Thema mit unseren Materialien noch nicht abgedeckt haben. Grundsätzlich orientieren wir uns an den Bildungsplänen der Länder. Es können aber auch Trendthemen sein, die wir in einem Material aufgreifen.
Annika Bilo: Wenn das Thema steht, suchen wir nach Autorinnen und Autoren, die uns Texte und Ideen liefern. Am liebsten sind uns Lehrkräfte, weil sie Erfahrungen aus der Praxis einbringen. Häufig schreiben wir aber auch selbst. Das ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Als nächstes kommt die redaktionelle Arbeit, das heißt es muss alles in eine Form gebracht werden, die auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte zugeschnitten ist. Das fertige Manuskript geht in eine Stellungnahme bei Kolleginnen und Kollegen im BZfE und nach Möglichkeit auch bei weiteren Lehrkräften oder Lehrkräfteausbildnerinnen und -ausbildern. Die Grafik setzt das Manuskript so um, dass es ansprechend aussieht.
Annika Bilo: Wir haben einen hohen Anspruch an unsere Unterrichtsmaterialien. Uns ist wichtig, dass sie von den Lehrkräften unkompliziert im Unterricht umgesetzt werden können. Aber auch, dass die Arbeit damit den Schülerinnen und Schülern Spaß macht.
Larissa Kessner: Natürlich sind unsere Materialien auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft und folgen zum Beispiel den aktuellen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Ebenso achten wir darauf, dass sie passend zu den Bildungsplänen der Länder sind. Und eine weitere sehr wichtige Rolle spielt die Didaktik. Das heißt, das Material ist so aufbereitet, dass es kompetenzorientiert und auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt ist. Außerdem ist unser Material differenzierbar, so dass es passend auf die jeweilige Lerngruppe zugeschnitten werden kann.
Annika Bilo: Wir versuchen immer, einen Bezug zur Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen herzustellen. Die Praxis zeigt: Wenn ein Thema für ihren Alltag relevant ist, sind die Lernerfolge umso größer. Deshalb suchen wir auch den Kontakt zu Schulen und lassen unsere Materialien dort testen. Auch aus unseren Lehrkräfte-Fortbildungen bekommen wir viel Feedback zu unseren Materialien. Die Bewertung der Schülerinnen und Schüler bekommen wir also indirekt über die Lehrkräfte. Diese Rückmeldungen nehmen wir ernst und lassen sie in Überarbeitungen einfließen.
Larissa Kessner: Und bei der Gestaltung unserer Materialien achten wir darauf, sie ansprechend für die Zielgruppe zu gestalten. So sind die Stickerbögen für die Grundschule entstanden, die bei den meisten Kindern sehr gut ankommen. Für Jugendliche an weiterführenden Schulen setzen wir beispielsweise auf digitale Quizze oder kurze Videoclips, um sie zum Nachdenken über unsere Themen zu bringen.
Annika Bilo: Trauen Sie sich an die Praxis! Schon kleine Aktionen wie zum Beispiel SinnExperimente können Aha-Effekte auslösen. Besonders gut funktioniert das mit echten Lebensmitteln. Ernährungsbildung ist etwas, das sich gut in den Schulalltag integrieren lässt. Sowohl im Unterricht als auch bei der Verpflegung und außerunterrichtlichen Aktivitäten.
Der Materialkompass
Eine Hilfestellung und Orientierung im Materialangebot gibt der Materialkompass des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Er ist ein Instrument zur Qualitätskontrolle von Bildungsmaterialien aus den Themengebieten Finanz- und Medienkompetenz, Ernährung und Gesundheit, Nachhaltiger Konsum und Verbraucherrechte. Ein interdisziplinäres Expertenteam aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Pädagoginnen und Pädagogen, Lehrkräften sowie Dozentinnen und Dozenten aus der Lehrkräftefortbildung prüft die Materialien nach speziellen Qualitätskriterien für den Einsatz in der Praxis. Die Qualitätskriterien umfassen Bewertungen zum fachlichen Inhalt, zur Methodik und Didaktik und zur formalen Gestaltung. Die Materialien werden im Notenspektrum von „sehr gut“ bis „mangelhaft“ bewertet.