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Eine fantasievolle Abenteuergeschichte mit Bezug zur Ernährung, die Kinder ab fünf Jahren zum Mitfiebern, Hinterfragen und Diskutieren einlädt.

RAZ Media GmbH / Maxi Alker

Nimm dieses, lass jenes – der erhobene Zeigefinger kommt bei Kindern gar nicht gut an, schon gar nicht beim Thema Essen. Das wissen auch Maren Bucec und Carmen Eder. Mit ihrem Buch „Die Nährstoffgeschichte“ setzen sie daher auf einen erfrischend alternativen Ansatz. Hier geht es nicht um gut oder schlecht, richtig oder falsch: Lieber erzählen die beiden eine fantasievolle Abenteuergeschichte mit Bezug zur Ernährung, die Kinder ab fünf Jahren zum Mitfiebern, Hinterfragen und Diskutieren einlädt. Dazu liefern sie jede Menge Bonusmaterialien zum Download, darunter Rätsel, Ausmalbilder und Tipps für eine gesunde Ernährung im Familienalltag.

Das 162 Seiten starke, farbenfroh illustrierte Hardcover-Buch gliedert sich inhaltlich in einen Leseteil – die eigentliche Nährstoffgeschichte – und weiterführende Informationen zum Thema. Dabei macht die Geschichte das Gros des Buches aus: Sie erzählt von Fifi und seiner Freundin Momo, die einem kleinen Wesen in Sonnengestalt dabei helfen, die anderen „Nährstoffis“ aus den Klauen der Lady Schrottsky zu befreien. Die „Nährstoffis“ sind personifizierte Vitamine und Mineralstoffe, die natürlichen Lebensmitteln ihre Superkräfte verleihen, wie die Autorinnen schreiben. Lady Schrottsky steht Patin für die Welt der hochverarbeiteten Lebensmittel. Diese Bilder mögen im ersten Moment an die gängige Schwarz-Weiß-Malerei guter natürlicher Lebensmittel und schlechter Industrieprodukte erinnern. Doch den Autorinnen gelingt es, ihre Geschichte so zu erzählen, dass sie Kindern und Erwachsenen einen differenzierten Blick auf die Vielfalt des Lebensmittelangebotes ermöglicht.

Ihre Kernbotschaft: Es gilt, sich die Macht der eigenen Entscheidung bewusst zu machen und im Alltag zu erkennen, welche Superkräfte in zum Beispiel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Pflanzenölen stecken – dann bereitet auch ein bisschen „Schrottsky“, also zum Beispiel Süßigkeiten, Chips oder Limo keine Probleme. Das ist nun wahrlich nichts Neues, doch so wie Bucec und Eder diese Botschaft transportieren erscheint es plausibel, dass sie bei Kindern durchaus die Lust auf wenig verarbeitete, möglichst frische Lebensmittel weckt. Denn die Geschichte bietet einen Spannungsbogen und die Schreibe der beiden ist locker und kindgerecht, ohne dabei fachlich in Schieflage zu geraten. Auch mit humorvollen Wortspielereien wissen sie die Kinder für ihre Sache – eine gesunde Ernährung – zu gewinnen, etwa wenn von einer „karottastischen Idee“ die Rede ist oder davon „sich auf die Artischocken machen“ zu wollen.

Passend für die Zielgruppe und fachlich stimmig entwickelt sind auch die farbenfrohen Illustrationen der charmanten „Nährstoffis“ einschließlich ihrer Beschreibungen. So kommt „Captain Citronella“ alias Vitamin C als lebensfrohe Gestalt aus Zitrusfrüchten, Paprika und Sauerkraut daher, die kein Zuckerwasser mag. Der Mineralstoff Magnesium stellt sich als „Magnus, der entspannte Chef“ vor und ruft zum Abschied ein lockeres „Tschau Kakao“. Hier wird Fachwissen spielerisch und mit Witz auf die Lebenswelt von Kindern heruntergebrochen. Alles bietet viel Raum für Gesprächsanlässe rund um Lebensmittel und Ernährung.

Und genau das möchte Maren Bucec, wie sie in ihrem Vorwort schreibt. Mit ihrer Nährstoffgeschichte liefert sie eine spannende und zielgruppengerecht entwickelte Erzählung, die Kindern – und Erwachsenen – Lust macht, sich gemeinsam mit der Welt des Essens zu beschäftigen.

Die Nährstoffgeschichte

Maren Bucec und Carmen Eder
Illustration: Maxi Alker
RAZ Media GmbH
162 Seiten
(Vor-)Lesealter: Ab 5 Jahren
ISBN 978-3-949770-07-4

Preis: 24,90 Euro

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