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Das Ratgeber-Kochbuch erläutert Ursachen und Hintergründe der Problematik "Reizdarm" und bietet kreative Rezepte mit deutlichem Genussaspekt.

Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen in Deutschland haben regelmäßig oder dauerhaft Darmprobleme, bemerkt das Autorenteam dieses Ratgeber-Kochbuchs, eine Diätassistentin und Oecotrophologin sowie ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie.

Typische und häufige Beschwerden sind etwa Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähbauch, Flatulenz und Stuhltextur-Veränderungen. Wird nach zahlreichen Untersuchungen ein Reizdarm-Syndrom diagnostiziert, so kann dieses ebenso zahlreiche wie unterschiedliche Ursachen haben. Drei zentrale Faktoren gelten als maßgeblich für die Entstehung der Beschwerden: Ernährung, Mikrobiom und Darmbarriere. Aber bei der Therapie nur diese drei Ursachen in den Blick zu nehmen, würde aus Sicht des Autorenteams zu kurz greifen. Sie erklären sehr ausführlich und fachlich fundiert die Symptomatik Reizdarm gemäß der aktuellen S3-Leitlinie.

Eine Ernährungsumstellung kann ein Ansatzpunkt sein, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Dabei gibt es leider keinen Königsweg, denn für jede Reizdarmpatientin und für jeden Reizdarmpatienten kann ein anderer Inhaltsstoff Ursache der Symptomatik sein. Bei manchen reicht schon der Verzicht auf Fastfood und Zucker; für andere lässt bereits eine abwechslungsreiche Mischkost die Verdauungsprobleme in den Hintergrund treten. Wieder andere testen lange aus, welche Inhaltstoffe die Auslöser ihrer Beschwerden sind. Gerade Letzteren will das Buch weiterreichende Unterstützung bieten. Der Rezeptteil startet mit einem „Ernährungs-Navi“, das die Lebensmittelgruppen in „geeignet“ und „weniger geeignet“ inklusive Begründung einteilt. Die Rezepte sind sortiert nach

  • Frühstücksideen,
  • Kleine Gerichte (Zwischenmahlzeiten),
  • Hauptgerichte,
  • Desserts und Süßes sowie
  • Backideen.

Alle Rezepte sind mit kleinen Symbolen für die jeweils enthaltenen Inhaltsstoffe gekennzeichnet: Fruktose, Laktose, Gluten, Histamin, Hühnerei, Kuhmilch, Oligosaccharide und Zuckeralkohol. Die Symbole wiederum sind mit den drei Ampelfarben versehen für „nicht enthalten“, „in sehr geringen Mengen enthalten“ sowie „in größeren Mengen enthalten“. Alle Rezepte sind einfach gehalten – auch wer kein ausgesprochener Küchenvirtuose ist, dürfte keine Probleme bei der Umsetzung haben. Die Zutatenauswahl verspricht Genuss, man hat nicht den Eindruck von Diät im Sinne einer Schonkost. Die eine oder andere Zutat ist exklusiv, etwa Macadamianüsse oder Thunfischsteaks, lässt sich aber einfach ersetzen. Bei den Backrezepten wäre es wünschenswert zu wissen, ob es sich bei den Temperaturangaben um die Einstellung Ober-/Unterhitze oder Umluft handelt – bekanntlich ein großer Unterschied.

Das Buch punktet mit seinem theoretisch-fachlichen Überbau, der Betroffenen in verständlicher Sprache deutlich macht, wo die Ursachen ihrer Beschwerden liegen können. Die Rezepte zeugen von Kreativität, gefallen durch Vielfalt der Produktauswahl und einem deutlichen Genussaspekt. Insgesamt ein hilfreiches Buch, das zumindest als Einstieg in die Problematik „Reizdarm“ gute Dienste leisten kann.

Köstlich essen bei Reizdarm
Über 80 Rezepte: das neue Konzept zu FODMAPs, Intoleranzen und Mikrobiom

Anne Iburg, Martin Storr
Buch, 144 Seiten
TRIAS Verlag; Februar 2023
ISBN 978-3432116914

Preis: 22,99 Euro

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