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Buchrezension von Melanie Kirk-Mechtel, Bonn

Oekom Verlag

Die aufklärende Ernährungskommunikation der letzten Jahrzehnte ist gescheitert. Wie kann nun eine Ernährungskommunikation aussehen, die nicht verunsichert, sondern die Gesundheit und die Selbstbestimmung der Adressat*innen stärkt? Dieser Frage ist Dr. Gesa Maschkowski in ihrer Dissertation nachgegangen, die beim oekom verlag erschienen ist.

Gesa Maschkowski ist Ökotrophologin und arbeitet als Wissenschaftsredakteurin u. a. für das Bundeszentrum für Ernährung. Außerdem ist sie seit vielen Jahren aktiver Teil der Transition-Town-Bewegung und gibt als Transition-Trainerin nachhaltigen Initiativen das Rüstzeug, um einen Wandel anzustoßen. Kein Wunder also, dass die Erfahrungen aus dieser Arbeit auch in das Buch eingeflossen sind. Denn das Besondere an der Transition-Bewegung ist, dass sie nicht nur fragt, was die Erde mit Blick auf den Klimawandel, Ressourcenknappheit und andere Missstände braucht, sie fragt auch, was die Menschen brauchen, damit sie die Veränderung gestalten können. Ein Ansatz, der sich auch ideal dazu eignet, Ernährungskompetenzen zu vermitteln.

Die Basis der Forschungsarbeit liefern drei Fallstudien im Bereich Ernährungspraxis und -umfeld von Familien. Anhand eines Frageforums im Internet, einer Elternbefragung im Rahmen der Schulobstevaluation in NRW und von Verpackungen für Frühstückscerealien untersuchte die Wissenschaftlerin, was Eltern brauchen, um eine gesunde Wahl zu treffen. Das Ergebnis: Ermächtigung statt Nährstoffoptimierung, das Vertrauen zu gewinnen, eine Herausforderung sei zu bewältigen. Denn die salutogene Ernährungskommunikation schaut nach Stärken statt nach Schwächen und Fehlern.

Gesa Maschkowski präsentiert faszinierende Ansätze und Praxisbeispiele für eine wissenschaftlich fundierte Ernährungskommunikation, die Menschen stärkt und nicht belehrt. Das Buch ist ein Plädoyer für eine vertrauensvolle Informationskultur, für einen Kurswechsel vom Besserwissertum zu Einfühlung und mehr Stimmigkeit bei allen Beteiligten. Und es ist auch ein Aufruf, weg vom Individuum zu kommen, hin zu der Frage, wie wir salutogene Ernährungsumfelder gestalten können, die die Gesundheit der Menschen genauso im Blick haben, wie die unseres Planeten. Ein Buch, das alle in der Ernährungskommunikation Tätige – ob redaktionell oder beratend – unbedingt gelesen haben sollten.

Ernährungskommunikation – alltagstauglich,
salutogen und transformativ

Hochschulschriften zur Nachhaltigkeit

Gesa Maschkowski
oekom verlag
330 Seiten

ISBN 978-3-96238-167-7
Preis: 29,00 Euro

Direkt zum Buch beim Verlag: www.oekom.de

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