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Buchrezension von Melanie Kirk-Mechtel, Bonn

Jeanette Dietl / stock.adobe.com

Mit dem „Handbuch für die Budgetberatung (2022)“ hat die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. (dgh) ein wertvolles Kompendium für Lehr- und Fachkräfte der haushaltsbezogenen Bildungs- und Beratungsarbeit sowie der Verbraucher-, Schuldner- und Sozialberatung herausgegeben.

Das umfangreiche Handbuch wurde von einem achtköpfigen Autorinnenteam des dgh-Fachausschusses „Beratung für Haushalt und Verbrauch“ erarbeitet und kommt gerade zur rechten Zeit. Denn die Herausforderung, angesichts steigender Preise mit knappem Budget auszukommen, beschäftigt derzeit viele Menschen in Deutschland. "Im Laufe verschiedener Lebensphasen ist das Haushaltsbudget mal mehr, mal weniger leicht im Gleichgewicht zu halten. Zudem wird es von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen beeinflusst – dies zeigt sich insbesondere in Umbruchsituationen", sagt Dr. Heide Preuße aus dem Autorinnenteam. Solche Umbrüche können der Verlust des Arbeitsplatzes, die Geburt eines Kindes oder der Renteneintritt sein.

Das erste Kapitel des Handbuchs führt systematisch in die Haushaltsökonomie ein und stellt Ziele, Aufgaben und Möglichkeiten des Handelns im privaten Haushalt dar. Im Mittelpunkt der weiteren Ausführungen stehen das Finanzmanagement und verschiedene Analyse-Instrumente für die Haushaltsfinanzen, zum Beispiel das Haushaltsbuch als Basis für eine Einkommens-Aufwands-Rechnung. Um die finanzielle Situation von Ratsuchenden weniger aufwendig, aber trotzdem vollständig und genau zu erfassen, eignet sich eine Einnahmen-Ausgaben-Übersicht wie der dgh-Kontenplan.

Welche verschiedenen Ansätze und Angebote der Budgetberatung es gibt, erläutert das zweite Kapitel. So können Konzeptverantwortliche ihre eigenen, bereits vorhandenen Angebote institutionell oder strukturell einordnen, treffend beschreiben oder eine passende Ausrichtung für neue Beratungsangebote finden. Der Beratungsprozess selbst bildet den Schwerpunkt des dritten Kapitels. Schritt für Schritt werden die allgemeine Vorgehensweise für eine Budgetberatung sowie verschiedene Varianten detailliert aufgezeigt. Einblicke in die Beratungspraxis gibt schließlich das vierte Kapitel. Hier beantworten Expertinnen aus ihrer eigenen Bildungs- und Beratungsarbeit heraus zentrale Fragen für einen erfolgreichen Beratungsprozess in Sachen Haushaltsfinanzen.

Checklisten und konkrete Arbeitshilfen runden das Nachschlagewerk ab. Dort gibt es zum Beispiel den schon erwähnten dgh-Kontenplan zum Ausdrucken, aber auch weitere Tabellen zur Erfassung der Finanzsituation, ein Bespiel für einen Beratungsbogen und einen Vergleich ausgewählter Beratungsangebote.

Gut strukturiert und verständlich formuliert, enthält das „Handbuch für die Budgetberatung“ die geballte Expertise der acht Autorinnen – allesamt Diplom-Ökotrophologinnen und Haushaltswissenschaftlerinnen – und vermittelt diese auf angenehme, praxisnahe Art. Dabei kommt auch das Verhältnis von Beratungskräften und Ratsuchenden nicht zu kurz, das beim oft heiklen Thema „Geld“ besonderes Fingerspitzengefühl und individuelle Ansätze erfordert. Ein rundum gelungenes Grundlagenwerk mit vielen hilfreichen Anregungen für die fachliche Arbeit rund um das Thema Haushaltsbudget!

Das „Handbuch für die Budgetberatung (2022)“ steht als kostenfreies PDF online zur Verfügung. Für eine nutzerfreundliche, schnelle und bequeme Online-Navigation sind Querverweise und Verlinkungen in Gliederungen, Kopf- und Fußzeilen sowie in Textpassagen integriert.

Handbuch für die Budgetberatung

Stefanie Bödeker, Birgit Bürkin, Korina Dörr, Sylvia Groh,
Christiane Heeren, Waltraud Kustermann, Heide Preuße,
Manuela Witt

Herausgeberin: Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V.

249 Seiten

ISSN online 2626-0913

doi: 10.23782/HUW_13_2022

Download unter www.dghev.de/publikationen

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