Food Well-Being lässt sich sinngemäß mit „Wohlgefühl beim, mit oder durch Essen“ übersetzen. Der Begriff beinhaltet im Prinzip einen Perspektivwechsel – oder besser ausgedrückt einen Paradigmenwechsel: weg von den im Ernährungskontext allzu oft mit Mangel assoziierten Inhaltsstoffen, mit Übergewicht und ernährungsmitbedingten Erkrankungen. Der Blick wendet sich also von einem eher pathologischen Blickwinkel hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, bei dem Essen als individuell empfundenes „Wohlgefühl“ im Fokus steht. „Wohlergehen mit Essen und Trinken“ statt „Gesundheit durch Ernährung“.

Mit welcher Komplexität und Vielzahl an Herausforderungen das verbunden ist, welche teils unvereinbaren Ansprüche an zeitgemäße, gesunde und nachhaltigere Ernährungsstile bestehen, aber auch welche Lösungsansätze denkbar sind, beschreibt der vorliegende Tagungsband anhand von sechs Beiträgen:

• Food Well-Being: Ein ganzheitlicher Blick auf das ernährungsbezogene Wohlergehen
• Das Konzept Food Well-Being – ein Mittler auf dem Weg zu mehr Verständigung
• Salutogene Kommunikation von Ernährung im Spiegel von Food Well-Being
• Food Well-Being als gelebte Wirklichkeit – und darüber hinaus
• Nachhaltigkeitsziele im Spiegel von Food Well-Being: Food Waste
• Von „Forced Health“ zu „Healthy Hedonism“

Das Konzept Food Well-Being ist ein ganzheitlicher, wissenschaftlicher Ansatz aus der Verhaltensökonomik. Auch wenn das 24. Ernährungsforum bereits einige Zeit zurückliegt, haben die Fragestellungen nichts an Aktualität eingebüßt. Da sich in Fachkreisen mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Wissen alleine nicht zwangsläufig zum Handeln führt, haben die akzentuierten Beiträge der namhaften Expertinnen und Experten Orientierungs- und Inspirationspotential für alle, die bei der „Wunsch-Wirklichkeits-Lücke“ Lösungen finden möchten.