(BZfE) – Statistisch gesehen sind in einer Schulklasse mit 23 Kindern fünf der Schülerinnen und Schüler armutsgefährdet. Das wirkt sich messbar auf ihre Gesundheit, ihre soziale Teilhabe und Bildungschancen aus. Bei etwa einem Viertel der armutsbetroffenen Haushalte gefährdet das wenige Geld konkret die Ernährungssicherheit. Aber auch ein gutes Familieneinkommen muss nicht zwangsläufig beim Kind ankommen. In manchen Fällen führen Krankheiten oder andere Krisen dazu, dass Kinder aus dem „Aufmerksamkeitsraster“ ihrer Familien fallen.
Ein neuer Artikel vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hilft Lehrkräften, bei ihren Schülerinnen und Schülern auf Anzeichen von (Ernährungs-)Armut zu achten und Stigmatisierung zu vermeiden. Wenn ein Kind in der Schule morgens häufig gähnt, zappelig oder laut ist, kann das zum Beispiel ein Zeichen von Hunger sein. Muss es aber nicht. Auch auf die Frage „Was können Schulen tun?“ gibt der Beitrag konkrete Antworten. Die Schulverpflegung spielt dabei eine wichtige Rolle.
Klar ist jedoch: Schulen können Armut und Ernährungsunsicherheit nicht auflösen. Sie sind für die betroffenen Kinder aber ein wichtiges Sicherheitsnetz. Beispielsweise können sie ihre Vermittlerfunktion nutzen und dafür sorgen, dass Hilfsangebote ankommen. Um die tieferliegenden Ursachen von Ernährungsarmut zu bekämpfen, empfiehlt der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) eine integrative Strategie mehrerer Bundesministerien sowie der Länder und Kommunen.
Weitere Informationen:
BZfE: Ernährungsarmut begegnen – Was können Schulen leisten?
YouTube: 7. BZfE-Forum 2023 „Ernährungsarmut in Deutschland – sehen, verstehen, begegnen“
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