Schweinefleisch: Gesundheit und Umwelt

Gesunder und nachhaltiger Genuss

Auf einem weißen Teller ist ein gegrilltes Schweinekotelett mit Gemüse und Kartoffeln angerichtet. © Jacek Chabraszewski – stock.adobe.com
  • Schweinefleisch enthält vor allem Wasser, Eiweiß und Fett. Dazu kommen Mineralstoffe und Vitamine. Die Zusammensetzung, besonders der Fettgehalt, variiert je nach Teilstück.
  • Durchgehende Kühlung bei der Lagerung und Hygiene bei der Zubereitung sind besonders wichtig, da Schweinefleisch zu den leicht verderblichen Lebensmitteln gehört.
  • Aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gesunden Erwachsenen, maximal 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu essen.
  • Bio-Schweinefleisch trägt zur Schonung der Umwelt bei und fördert das Tierwohl.
  • Ganztierverwertung und Crowdbutching sind nachhaltig, weil Lebensmittelabfälle reduziert werden.
  • Wer Schweinefleisch regional einkauft, stärkt zugleich die lokale und heimische Lebensmittelwirtschaft.

Inhaltsstoffe von Schweinefleisch

Schweinefleisch besteht in erster Linie aus Wasser, Eiweiß und Fett. Hinzu kommen Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Zink und Selen sowie Vitamine, vor allem Vitamin B1, aber auch weitere Vitamine der B-Gruppe und die Vitamine A und E. Die Zusammensetzung ist bei den verschiedenen Teilstücken unterschiedlich. Das macht sich vor allem beim Fettgehalt bemerkbar (siehe Tabelle). 

Teilstück (100 g) Kalorien (kcal) Wasser (g) Eiweiß (g) Fett (g) Cholesterin (mg)
Filet 106 74,8 22,0 2,0 55
Schnitzel. Oberschale 106 74,8 22,2 1,9 49
Schweineschinken (Kochschinken) 125 70,3 22,5 3,7 60
Kotelett, mit Knochen 132 72,1 21,6 5,2 55
Kasseler, gepökelt 152 68,2 20,9 7,5 k. A.
Eisbein (Hintereisbein, Hinterhaxe) 186 67,9 19,0 12,2 70
Bauch (geräuchert) 372 43,3 18,0 33,3 k. A.

Quelle: Der kleine Souci/Fachmann/Kraut 6. Auflage 2023, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart

Hätten Sie's gewusst? Die Fettsäurezusammensetzung von Schweinefleisch ist günstiger, als oft angenommen wird. Der Anteil der für die Gesundheit ungünstigen gesättigten Fettsäuren liegt bei knapp 40 Prozent, während gut 60 Prozent auf die für die gesundheit günstigeren ungesättigten Fettsäuren entfallen: von denen sind rund 82 Prozent einfach ungesättigte und 18 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren. 

Warum ist Hygiene so wichtig?

Schweinefleisch gehört zu den leicht verderblichen Lebensmitteln, daher ist Hygiene bei der Zubereitung das A und O. Wie auch bei anderen tierischen Lebensmitteln vermehren sich bestimmte Krankheitserreger im Schweinefleisch besonders leicht und können dann die Gesundheit gefährden. Das können Sie verhindern, indem Sie folgende Tipps beherzigen:

 

  • Die Kühlkette vom Einkauf bis zur Zubereitung möglichst nicht unterbrechen.
  • Schweinefleisch an der kühlsten Stelle im Kühlschrank aufbewahren, in der Regel auf der Glasplatte über dem Gemüsefach.
  • Tiefgekühltes Schweinefleisch im Kühlschrank in einem Sieb auftauen lassen, Flüssigkeit in einem Teller oder einem anderen Gefäß auffangen und rasch weggießen.
  • Fleisch gut verpackt und getrennt von Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln lagern.
  • Separate Schneidebretter und Messer für Fleisch und andere Lebensmittel verwenden und sofort alles gründlich reinigen.
  • Vor und nach Kontakt mit rohem Fleisch Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife waschen.
  • Schweinefleisch immer vollständig durchgaren (Kerntemperatur mind. 70 °C für 2 Minuten), um Krankheitserreger sicher abzutöten.
  • Fertig gegarte Speisen oder Rohkost niemals mit denselben Utensilien oder Tellern in Berührung bringen, die vorher für rohes Fleisch verwendet wurden.
  • Gegartes Schweinefleisch innerhalb von zwei bis drei Tagen aufbrauchen.

 

Wie viel Fleisch ist gut für Mensch und Umwelt?

Wie viel Fleisch unter gesundheitlichen und ökologischen Aspekten vertretbar ist, ordnet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) so ein: Maximal 300 Gramm Fleisch und Wurst insgesamt sollen bei gesunden Erwachsenen pro Woche auf den Tisch kommen. 

Solange man innerhalb dieser Menge bleibt, gilt die Empfehlung, zwischen weißen und roten Fleischarten abzuwechseln, da beides unterschiedliche Vorteile mitbringt: Rotes Fleisch wie Rind, Schwein oder Lamm hat zum Beispiel höhere Gehalte an Eisen, Vitamin B12 und Zink. Zu weißem Fleisch zählt Geflügel wie Huhn, das viel Eiweiß liefert, aber vergleichsweise geringere Nährstoffgehalte. Wer jedoch viel rotes Fleisch und insbesondere Wurst isst, hat ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dickdarmkrebs. Für weißes Fleisch besteht nach derzeitigem Wissensstand keine Beziehung zu Krebserkrankungen.
Der grundsätzlich entscheidende Punkt laut DGE ist jedoch primär die Verzehrmenge und nicht Auswahl der Fleischprodukte.

Ein einfaches Modell für die praktische Umsetzung der DGE-Ernährungsempfehlungen ist die Ernährungspyramide des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE). Sie zeigt anschaulich, wie viele Portionen aus den verschiedenen Lebensmittelgruppen jeweils täglich auf dem Speiseplan stehen sollten. 

Die BZfE-Ernährungspyramide

In der BZfE-Ernährungspyramide teilt sich das Fleisch einen Baustein zusammen mit Hülsenfrüchten, Fisch und Ei. Die Empfehlung ist, zwischen diesen pflanzlichen und tierischen Proteinquellen während der Woche abzuwechseln.

Die Erzeugung tierischer Lebensmittel, vor allem von Fleisch, verbraucht viele Ressourcen und ist für eine Vielzahl von negativen Umweltwirkungen verantwortlich. So werden bei der Schweinefleischerzeugung nicht nur große Mengen Treibhausgase ausgestoßen, sondern auch Luft und Wasser verschmutzt. Zudem führt die Futtermittelproduktion zum Verlust der biologischen Vielfalt.

Mehr zu einer abwechslungsreichen, gesunden und nachhaltigen Ernährung erfahren Sie in unserem Artikel Pflanzliche Lebensmittel schonen die Umwelt.

Schweinefleisch nachhaltig einkaufen

  • Wenn Sie Bio-Schweinefleisch einkaufen, sorgen Sie automatisch nicht nur für mehr Tierwohl, sondern schonen gleichzeitig auch die Umwelt. Zwar ist der Ressourceneinsatz pro Kilo Fleisch höher, weil Bio-Schweine mehr Platz benötigen und langsamer wachsen. Insgesamt sind die Umweltwirkungen jedoch niedriger, unter anderem durch geschlossene Nährstoffkreisläufe bei flächengebundener Tierhaltung und die Verwendung regionaler Futtermittel.
  • Nachhaltig ist es aber auch, ganze Tiere zu verwerten. Das wird beispielsweise bei sogenannten Crowdbutching-Konzepten praktiziert, bei denen das Schwein erst dann geschlachtet wird, wenn alle Teilstücke verkauft sind – meist über Online-Plattformen.
  • Fleisch von tiergerecht und umweltfreundlich aufgezogenen Schweinen aus der Region bekommen Sie beispielsweise in der Metzgerei, an der Bedientheke im Supermarkt, im Hofladen oder in einer Marktschwärmerei. Lose Produkte sind jedoch meist nicht gekennzeichnet, und manchmal fehlt das Angebot ganz. Fragen Sie daher am besten das Verkaufspersonal, wenn Sie mehr über die Herkunft und die Haltungsbedingungen wissen möchten.

Regionale Vermarktung

Mehr Informationen darüber, wo Sie Lebensmittel aus Ihrer Region finden, gibt es in unserem Artikel Regionale Vermarktungswege. Mit dem regionalen Einkauf stärken Sie zugleich die lokale Lebensmittelwirtschaft. 

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