(BZfE) – Im zweiten Lebenshalbjahr steigt der Energie- und Nährstoffbedarf eines Babys. Dann braucht es neben Muttermilch oder Säuglingsmilch ergänzende Lebensmittel: die Beikostzeit beginnt. Neben dem klassischen Brei gibt es auch das Konzept des Baby-led weaning. Dabei stehen statt pürierter Breimahlzeiten feste Lebensmittel auf dem Speiseplan, etwa gedünstetes Gemüse in Stücken. Das Baby wird auch nicht gefüttert, sondern steckt sich die kleinen, weichen Nahrungsstücke selbst mit den Händen in den Mund. Welche und wie viel der angebotenen Lebensmittel es isst, entscheidet es selbst.
Breikost hat gegenüber dem Baby-led weaning einige Vorteile. Sie ist ein erprobtes Konzept zur schrittweisen Einführung von drei unterschiedlich zusammengesetzten Breien, die genau auf die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt sind. Ein Ernährungsplan mit den verschiedenen Breirezepten für das erste Lebensjahr bietet den Eltern Orientierung. Beim Baby-led weaning ist es schwieriger sicherzustellen, dass das Baby alle nötigen Nährstoffe bekommt. Da es sich selber bedient, können die Eltern schlechter nachvollziehen, was es in welcher Menge gegessen hat.
Meist können Kinder zum empfohlenen Beikoststart zwischen dem 5. und 7. Monat Breie problemlos essen. Um sich Essen selbst zu nehmen, brauchen sie dagegen sowohl mehr motorische Fähigkeiten beim Greifen, Kauen und Schlucken als auch Ausdauer beim Sitzen. Mit dem Baby-led weaning beginnen Eltern daher meist später als mit den Breien. Muttermilch oder Säuglingsmilch bleiben häufig bis weit ins zweite Lebenshalbjahr hinein die hauptsächliche Nährstoffquelle.
Aber Breikost und Baby-led weaning schließen sich nicht aus: Werden dem Baby zusätzlich zu den Breien Lebensmittel in Stückchen angeboten, kann es sie mit allen Sinnen erfahren und spielerisch eine gesunde Ernährung entdecken. Auch Babys, die Brei eher verweigern, können durch Baby-led weaning an feste Nahrung herangeführt werden. Entscheiden sich Eltern dazu, ihrem Kind ausschließlich stückige Beikost zu geben, sollten sie sich bei Kinder- und Jugendärzten und -ärztinnen beraten lassen.
Weitere Informationen:
Netzwerk Gesund ins Leben: Beikost und Baby-led- weaning: Was ist bei der Beikost zu beachten?
Netzwerk Gesund ins Leben: Füttern nach Bedarf – auch bei Beikost und Flaschenmilch?
Netzwerk Gesund ins Leben: Brei selbst kochen – Mit diesen Rezepten gibt’s was auf die Löffel!
(Bildquelle: © Mangostar – stock.adobe.com)
