Gemeinsam essen im Alter

Ausgewogene Ernährung und soziale Teilhabe verbinden

An einem Frühstückstisch sitzen Senioren und Seniorinnen zusammen, eine Frau und ein Mann lächeln einander zu. © Halfpoint – stock.adobe.com

(BZfE) – Für viele Menschen sind mit steigendem Alter sowohl körperliche als auch soziale Veränderungen verbunden. Elemente des Alltags fehlen, die früher selbstverständlich waren – etwa gemeinsame Mahlzeiten, Kochen mit der Familie oder der Austausch am Esstisch. Gefühle der Einsamkeit und Isolation können sich verstärken.

Auch Anforderungen an die Ernährung wandeln sich. Der Energiebedarf wird geringer, der Nährstoffbedarf bleibt allerdings unverändert. Um dem gerecht zu werden und gleichzeitig die psychische Verfassung zu stärken, sind „Nachbarschaftstische“ oder der „offene Mittagstisch“ gute Maßnahmen. Das gemeinsame Essen ist dabei eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, sowohl die ausgewogene Ernährung zu unterstützen, als auch die soziale Teilhabe im Alter zu fördern.

Mithilfe von Nachbarschaftstischen wird das soziale Miteinander gefördert und Einsamkeit vorgebeugt. Dabei laden Bürgerinnen und Bürger ihre älteren oder gleichaltrigen Nachbarinnen und Nachbarn zu sich nach Hause ein, um gemeinsam zu essen. Neben der gemeinsam verbrachten Zeit, kann man sich auch gegenseitig beim Kochen unterstützen. Das Konzept der Nachbarschaftstische wurde innerhalb des IN FORM-Projekts „Im Alter IN FORM“ von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO) ins Leben gerufen und findet sich seitdem in immer mehr Städten.

Offene Mittagstische verfolgen ähnliche Ziele, werden jedoch von Senioreneinrichtungen, sozialen Organisationen oder der Gastronomie angeboten. Meist beinhaltet das tägliche oder wöchentliche Angebot eine Hauptspeise und ein Dessert. Die Mahlzeiten werden frisch zubereitet und sind speziell abgestimmt, um den Anforderungen an die Ernährung älterer Menschen gerecht zu werden. Angebote findet man über die jeweilige Stadt, die Kommune oder Sozialverbände.

In den meisten Bundesländern gibt es mittlerweile Vernetzungsstellen für Seniorenernährung, um die Gesundheit von Seniorinnen und Senioren zu fördern. Die Einrichtung der Vernetzungsstellen wird in den ersten fünf Jahren durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) und die Bundesländer gemeinsam gefördert. Inzwischen gibt es elf Vernetzungsstellen, von denen bereits fünf länderfinanziert fortgeführt werden. Die Vernetzungsstellen bieten Beratung, vermitteln Wissen und vernetzen die Akteurinnen und Akteure in der Seniorenarbeit.

Lisa Hauck, bzfe.de

Weitere Informationen:

IN FORM: Ernährung und soziale Kontakte - Gemeinsam essen im Alter 

IN FORM: Vernetzungsstellen Seniorenernährung 

IN FORM: Projekt „Im Alter IN FORM“ 

BZfE: „Gesunde“ Ernährung hält im Alter fit 

(Bildquelle: © Halfpoint – stock.adobe.com)