Listeriose und Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Das sollten Schwangere wissen

Eine schwangere Frau im gelben Oberteil steht an einer Küchentheke und schneidet auf einem Holzbrett Brokkoli. Rundherum liegen Tomaten, Auberginen, Zwiebeln, Wirsing und Rettich. © lordn – stock.adobe.com

(BZfE) – Listeriose und Toxoplasmose sind Infektionen, die unter anderem durch Lebensmittel übertragen werden. Für gesunde Erwachsene sind sie meist harmlos. Wenn sie während der Schwangerschaft auftreten, können sie aber dem ungeborenen Kind schaden. Schwangere senken das Risiko für eine Infektion, indem sie auf bestimmte Lebensmittel verzichten und Tipps bei der Zubereitung beachten. 

  1. Fleisch und Fisch: Hitze tötet sowohl Listerien als auch Toxoplasmen ab, die im Einzelfall in diesen Produkten vorkommen können. Schwangere können Fleisch und Fisch durchgegart bedenkenlos essen. Tabu sind medium gebratene Steaks, rohe Fischgerichte wie Sushi sowie geräucherter und gebeizter Fisch. Auch Rohwurst wie Salami, Teewurst und roher Schinken sind nicht empfehlenswert.
  2. Tiefkühlware: Bei Minustemperaturen können Listerien und einige Toxoplasmen überleben. Schwangere sollten tiefgekühlte Produkte vor dem Verzehr gut durcherhitzen. Das heißt: Im Lebensmittel muss eine Kerntemperatur von 70 °C oder mehr über mindestens zwei Minuten erreicht werden. Das gilt ebenso für Tiefkühl-Kräuter, auch wenn sie nur in kleinen Mengen gegessen werden. Tiefgekühlte Backwaren wie Kuchen sind unbedenklich, wenn sie im Kühlschrank aufgetaut werden.
  3. Milch und Milchprodukte: Rohmilch und Rohmilchprodukte können mit Listerien kontaminiert sein. Lang gereifte Hartkäse aus Rohmilch wie etwa Parmesan sind eine Ausnahme. Sie sind gut durchgetrocknet und für Schwangere unbedenklich, ebenso wie die meisten Produkte aus pasteurisierter Milch. Bei Käse am besten die festen Käsesorten wählen. Halbfeste Käsesorten mit Blauschimmel, Weichkäse mit klebriger Rinde wie Esrom oder Limburger und Sauermilchkäse wie Harzer Roller sind für Schwangere nicht zu empfehlen. In jedem Fall sollte die Käserinde gründlich abgeschnitten und Streukäse immer frisch gerieben werden.
  4. Obst und Gemüse: Frisches Obst, Gemüse sowie Kräuter sollten Schwangere besonders gründlich waschen. Küchenfertige Schnittsalate in Fertigpackungen sind keine gute Wahl, denn sie bieten Erregern beste Bedingungen. Aus demselben Grund sollten Schwangere rohe Sprossen und Keimlinge meiden oder vor dem Verzehr erhitzen.

Bei alldem gilt: Eine gute Hygiene in der Küche und bei der Essenszubereitung ist wichtig. Dazu gehört gründliches Händewaschen genauso wie das Reinigen der Küchenutensilien und -oberflächen. 

bzfe.de

Weitere Informationen:

Netzwerk Gesund ins Leben: Listeriose und Toxoplasmose: Was können Schwangere zur Vorbeugung tun?

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Netzwerk Gesund ins Leben: Schutz vor Infektionen durch Lebensmittel in der Schwangerschaft

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(Bildquelle: © lordn – stock.adobe.com)