Esskastanien für die Herbstküche

Frisch geröstet, als Püree oder in der Suppe

Auf dem Waldboden liegen Esskastanien. Ihre stacheligen Fruchthüllen enthalten je drei Früchte. © west – stock.adobe.com

(BZfE) – Im Herbst und Winter sind Esskastanien nicht nur eine köstliche Knabberei, sondern auch eine vielseitige Zutat für die Küche. Wer durch Parkanlagen, Alleen oder Wälder spaziert, hat mit etwas Glück die Gelegenheit, die stacheligen Früchte zu sammeln. Esskastanien werden aber auch auf dem Wochenmarkt und in Supermärkten angeboten. Die Saison geht von September bis Januar.

In Deutschland ist die Esskastanie vor allem in Weinanbaugebieten entlang des Rheins, aber auch in anderen Regionen zu finden. Im Gegensatz zur ungenießbaren Rosskastanie mit handförmigen Blättern hat die Esskastanie lanzettliche, grob gezähnte Blätter. Ihre stacheligen Fruchthüllen enthalten zwei bis drei, vorn zugespitzte Früchte. Bei Reife öffnen sie sich und fallen vom Baum. Bei den beliebten Maronen, auch Edelkastanien genannt, handelt es sich um eine Unterart der Esskastanie. Sie sind etwas größer, eher rund und intensiver im Geschmack.

Aus botanischer Sicht ist auch die Esskastanie eine Nuss. Im Vergleich zu Hasel- oder Walnuss enthält sie viel weniger Fett und Kalorien (etwa 200 kcal pro 100 g). Die Esskastanie ist dafür reicher an Ballaststoffen und Stärke, die beim Garen teilweise in Zucker umgewandelt wird. Deshalb schmeckt sie angenehm süßlich.  

Früher war die Esskastanie wegen des hohen sättigenden Stärkegehalts als „Brot der Armen“ ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Heute erlebt sie eine Renaissance in der Küche und verfeinert mit ihrem süßlich-nussigen Aroma viele Gerichte – sei es als Püree, in einer Suppe oder in einem herbstlichen Salat mit Fenchel und Apfel. Auch in Süßspeisen sorgt sie für eine besondere Note.

Vor dem Verzehr werden Esskastanien entweder gekocht oder geröstet. Einfach und schnell gelingen zum Beispiel „heiße Maroni“ – wie frisch vom Herbst- oder Weihnachtsmarkt. Dafür die Schale an der Spitze kreuzförmig einritzen und im Ofen bei 180 Grad Celsius für 15 bis 20 Minuten rösten. Eine feuerfeste Schüssel mit Wasser im Ofen verhindert, dass die Edelkastanien zu trocken werden. Nach dem Rösten lassen sich Schale und Samenhaut leicht entfernen.

Beim Einkauf oder Sammeln in der Natur sind pralle, glänzende Esskastanien die beste Wahl. Bei längerer Lagerung werden sie matt und verlieren an Gewicht. Löcher in der Schale können auf Schädlingsbefall hinweisen. Frische Esskastanien halten sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen. Vorgegart und geschält sind sie auch außerhalb der Saison in Dosen und vakuumiert erhältlich.

Heike Kreutz, bzfe.de  

Weitere Informationen:

BZfE: How to: Nüsse

BZfE: Der Saisonkalender

(Bildquelle: © west – stock.adobe.com)