Oma, App oder Kochbuch?

Einfach selber kochen mit Plan und Rezept

Auf einem weißen Teller befinden sich Spaghetti mit Tomatensoße und Parmesankäse. Hinter dem Teller steht ein Glas mit einer italienischen Kräutermischung, eine Knoblauchknolle, frische Tomaten, eine Karaffe mit Öl und eine Basilikum-Pflanze. © Sławomir Fajer – stock.adobe.com

(BZfE) – Eine Packung Spaghetti kochen, fertige Tomatensoße aufwärmen und etwas Parmesan drüberstreuen – zählt das schon als „selber kochen“? Es ist auf jeden Fall ein Anfang. Das nächste Level für Kochneulinge wäre, die Soße selber zu machen. Wer das noch nie gemacht hat, braucht jetzt eine Idee für die Zutaten oder besser gleich ein gutes Rezept. 

Dazu wird meist als erstes eine Suchmaschine im Internet befragt. Die liefert in Sekunden eine Flut an Rezepten mit frischen Tomaten, Dosentomaten oder Tomatenmark. Bleibt die Qual der Wahl zwischen einfach, schnell oder authentisch italienisch. Wer sich nicht durch unzählige Varianten klicken möchte, kann – je nach Wunsch – zum Beispiel gezielt nach „Tomatensoße mit wenigen Zutaten“ suchen. 

Eine Alternative sind Rezeptportale. Dort ist es ratsam, einen Blick auf die Bewertungen und Kommentare zu werfen. Diese geben Hinweise, wie sicher das Rezept gelingt und wie das fertige Gericht schmeckt. Das gilt auch für Instagram, TikTok, YouTube und Co. Kurze Videoanleitungen können nützlich sein, um sich Verarbeitungstechniken abzugucken oder den Ablauf besser zu verstehen. 

Aber wie erkennt man ein gutes Rezept? Hilfreich ist, wenn die Zutaten in der Reihenfolge ihrer Verarbeitung aufgelistet sind. Für eine Tomatensoße also erst das Öl, gefolgt von Zwiebeln und Knoblauch und nicht etwa die dominierende Zutat – also die Tomaten – zuerst. Bei gut gegliederten Rezepten mit durchnummerierten Zubereitungsschritten und Fettdruck der Zutaten behält das Auge beim Springen zwischen Kochtopf und Rezept besser den Überblick. Die Zubereitungsschritte sollten vollständig und sinnvoll aufeinander aufbauen: erst „die Zwiebeln in feine Würfel schneiden“ und dann „das Öl in einem Topf erhitzen“, nicht etwa umgekehrt. Apps, Blogs und Kochbücher von erfahrenen Köchinnen oder Rezeptentwicklern beherzigen genau das. „Gute Rezepte“ enthalten außerdem realistische Zeitangaben und benennen Maße und Gewichte der Zutaten relativ genau. Beispiel: „eine Karotte“ ist nicht gleich „eine Karotte“, denn die gibt es in von sehr groß bis sehr klein. Sie soll zwar der Tomatensoße mehr Aroma geben, aber geschmacklich nicht die dominierende Zutat sein. 

Rezepte helfen auch bei Fragen wie: Was koche ich, was muss ich einkaufen, was kann ich vorbereiten, was kann ich aus Resten machen? Ideal sind saisonale Vorschläge oder Sortierungen. Sie motivieren zum Beispiel zu einem Bärlauch-Pesto im Frühling oder einer asiatischen Weißkohlsuppe im Winter. So landet im Einkaufskorb genau das, was es gerade frisch auf dem Markt und günstig aus der Region gibt. 

Und was ist mit Omas Soßenrezept oder der Lieblingssoße vom besten Freund? Unbedingt erfragen und aufschreiben, vielleicht in ein schönes Notizbuch. Das ist dann der analoge und praxiserprobte Gegenspieler zur Künstlichen Intelligenz. Die kann zwar mit dem richtigen Prompt ein Rezept aus fünf Zutaten generieren, kennt aber nicht die Geheimzutat von Omas Tomatensoße.

Gabriela Freitag-Ziegler, bzfe.de

Weitere Informationen:

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