Update für die Planetary Health Diet

EAT-Lancet-Kommission mit neuem Bericht

 Auf einem weißen Teller ist ein Kürbissalat mit Linsen angerichtet. © rainbow33 – stock.adobe.com

(BZfE) – 2019 hat die EAT-Lancet-Kommission eine Strategie für Landwirtschaft und Ernährung erarbeitet, die die Gesundheit des Menschen und der Erde gleichermaßen schützen soll. Die Kommission ist ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus vielen Disziplinen. Zu ihren viel beachteten Veröffentlichungen gehört auch die sogenannte Planetary Health Diet (PHD). Das ist ein „Speiseplan“, der durch umfangreiche Modellrechnungen zeigt, wie wir die erwartete Weltbevölkerung auch zukünftig innerhalb der planetaren Grenzen ernähren können. 

Anfang Oktober 2025 veröffentlichte die Kommission ein Update der PHD. Dieses belegt, dass gerechte und nachhaltige Ernährungssysteme entscheidend sind, um die individuelle Gesundheit zu verbessern, Ungleichheiten zu verringern und innerhalb der planetaren Grenzen zu bleiben. Allein aus gesundheitlicher Sicht würde sich die Umstellung auf die PHD lohnen. Jedes Jahr könnten damit rechnerisch weltweit 15 Millionen ernährungsmitbedingte Todesfälle (27 Prozent aller Todesfälle) verhindert werden. Derzeit, so der Bericht, lebt nur ein Prozent der Weltbevölkerung so, dass sowohl die eigene Gesundheit als auch die des Planeten im Einklang sind. Zudem ist auch die Ungerechtigkeit noch groß. Denn die reichsten 30 Prozent der Menschen verursachen mehr als 70 Prozent der ernährungsbedingten Umweltbelastungen.

Was hat sich konkret für die Planetary Health Diet geändert? Die in dem neuen Bericht vorgestellte optimale Ernährungsweise weicht kaum von der ursprünglichen PHD ab. Die empfohlene tägliche Energieaufnahme für Erwachsene wurde laut aktualisierten Zahlen von 2.500 auf 2.400 Kilokalorien gesenkt. Wie bisher soll die Energie zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Lebensmitteln stammen. Es gibt also Gemeinsamkeiten zu den nationalen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die die Grundlage für die Ernährungspyramide des Bundeszentrums für Ernährung sind. Denn mit den im März 2024 veröffentlichten Ernährungsempfehlungen der DGE liegen bereits wissenschaftlich fundierte Empfehlungen vor: Sie decken den Nährstoffbedarf, senken das Risiko für die Entstehung von ernährungsmitbedingten Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, reduzieren Treibhausgasemissionen um 45 % und berücksichtigen den in Deutschland üblichen Lebensmittelverzehr. „Die PHD 2.0 liefert eine wertvolle globale Orientierung. Mit den aktuellen DGE-Empfehlungen haben wir eine für Deutschland spezifische Grundlage geschaffen, die Gesundheit und Nachhaltigkeit verbindet und auf die nationalen Begebenheiten angepasst ist“, betont Prof. Dr. Britta Renner, Präsidentin der DGE. 

bzfe.de

Weitere Informationen:

The Lancet: The EAT-Lancet Commission on healthy, sustainable, and just food systems

BZfE: Planetary Health Diet – Strategie für eine gesunde und nachhaltige Ernährung

BZfE: Planetary Health – Basis unseres Ernährungssystems

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: EAT-Lancet-Report: Ernährungssysteme überschreiten planetare Grenzen – Transformation kann Gesundheit und Gerechtigkeit fördern

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Sieben von neun planetaren Grenzen überschritten – Ozeanversauerung im Gefahrenbereich