(BZfE) – Einkochen ist eine großartige Möglichkeit, um den Sommer im Glas zu bewahren. Ob eingeweckte Zimt-Pflaumen oder grüne Bohnen, pikantes Chutney oder fruchtiger Ketchup – viele Obst- und Gemüsearten lassen sich auf diese Weise konservieren.
Das Prinzip des Einkochens ist simpel: Obst und Gemüse waschen, bei Bedarf schälen und kleinschneiden, mit Flüssigkeit auffüllen und im geschlossenen Glas für bis zu 120 Minuten bei 75 bis 100 Grad Celsius erhitzen. Durch die hohen Temperaturen entsteht ein Überdruck und beim Abkühlen ein Vakuum, das die Gläser luftdicht verschließt. Durch die fehlende Luft bleibt das Eingekochte lange haltbar. Der Ausdruck „Einwecken“ geht übrigens auf den Hersteller der gleichnamigen Gläser zum Einkochen, Johann Carl Weck, zurück und steht synonym für das Einkochen.
Einkochen gelingt am einfachsten in einem speziellen Einkochtopf, der Platz für viele Gläser hat und eine gleichmäßige Erhitzung gewährleistet. Es reicht aber auch ein normaler Kochtopf. Selbst im Backofen, Dampfgarer oder Schnellkochtopf lassen sich Obst und Gemüse im Glas haltbarmachen, wenn man sich an bewährte Anleitungen hält.
Geeignetes Obst und Gemüse sind zum Beispiel Kirsche, Birne und Pfirsich, aber auch Möhre, Paprika und Tomate. Alles sollte frisch, unversehrt und vollständig ausgereift sein. Nach dem Putzen und Zerkleinern bis knapp unter den Rand in saubere und heiß ausgespülte Schraub- oder Einmachgläser schichten und vollständig mit Aufguss bedecken. Das kann bei Obst kaltes, leicht gezuckertes Wasser und bei Gemüse ein salziger oder saurer Sud mit Kräutern sein.
Nun die Gläser verschließen und in den Topf stellen. Ein Küchentuch am Boden verhindert, dass sie verrutschen oder kaputtgehen. Die Gläser sollten zu drei Vierteln im Wasser stehen. Kurz aufkochen und anschließend die Temperatur so reduzieren, dass das Wasser leicht köchelt. Die Einkochzeit variiert je nach Lebensmittel, wobei eiweißreiches Gemüse wie Hülsenfrüchte zweimal erhitzt werden sollte, um auch unempfindlichere Schimmelsporen zu vermeiden. Bei kühler und dunkler Lagerung ist Eingekochtes mehrere Monate bis zu einem Jahr lang haltbar und gehört nach Anbruch in den Kühlschrank.
Weniger Zeit braucht dagegen das sogenannte „Einmachen“. Dabei werden Obst und Gemüse erst gekocht und dann in Gläser abgefüllt – wie etwa bei Marmelade, Ketchup oder Chutney. Umgangssprachlich werden Einkochen und Einmachen häufig fälschlicherweise synonym verwendet.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
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