Exotische Frucht: Banane

Alltagssnack aus der Ferne

Viele Bananen liegen übereinander. © haitaucher39 – stock.adobe.com

(BZfE) – Sie gehört für viele ganz selbstverständlich das ganze Jahr über in den Einkaufskorb: die Banane. Sie ist nach dem Apfel das Lieblingsobst in Deutschland und das beliebteste Importobst. Rund zwölf Kilogramm verputzen wir laut Statistik pro Kopf im Jahr. Kein Wunder, denn die Frucht schmeckt angenehm süß, bringt von Natur aus ihre „eigene Verpackung“ mit, liefert schnell Energie, macht gut satt und lässt sich vielseitig zubereiten. Sie schmeckt nicht nur pur, sondern auch im Müsli, Obstsalat, Milchshake, Smoothie, Gebäck und vielem mehr. Dabei vergisst man glatt, dass die Banane eigentlich eine exotische Frucht ist und schon eine sehr weite Reise hinter sich hat.

Ursprünglich stammt sie aus Südostasien, wird aber heute rund um die Welt in den feuchten Tropen und Subtropen angebaut. Erst seit Mitte der 1960er Jahre konnte der Bananenhandel durch Kartonverpackungen, Containerschiffe und moderne Logistik wachsen und sich in Deutschland ausweiten. Die drei- bis fünfkantige Beerenfrucht wächst an einer bis zu neun Meter hohen Staude, die meist als Monokultur in großen Plantagen angebaut wird. Die etwa 25 Zentimeter langen „Finger“ stehen in sogenannten „Händen“ zusammen, die spiralförmig um die Blütenstandachse angeordnet sind und ein bis zu 50 Kilogramm schweres „Büschel“ bilden.

Und wie kommen die Bananen zu uns? In den Erzeugerländern werden Bananen grün und noch unreif geerntet. Auf Kühlschiffen gelangen sie innerhalb von rund zwei Wochen nach Europa. Dort werden sie später in speziellen Reifekammern mit einer Stickstoff-Ethylen-Mischung besprüht, um den Reifeprozess zu steuern. Die gezielte Temperaturführung spielt ebenso eine Rolle. Dabei verfärbt sich die Schale von grün nach gelb, Aromastoffe entstehen, und die enthaltene Stärke wird zunehmend in Zucker umgewandelt. Erst bei voll- bis überreifen Früchten bilden sich auf der Schale kleine dunkle Flecken.

Die Bananen bei uns im Handel gehören fast immer zur Sorte Cavendish. Da sich die Früchte der Banane asexuell entwickeln, also nicht durch Samen, sondern durch Schösslinge vermehrt werden, sind alle Pflanzen weltweit genetisch identische Klone. Das birgt große Risiken: Die Pflanzen sind äußerst anfällig für Krankheiten und Schädlinge, da keine natürliche Anpassung an Umweltbedingungen stattfindet. Besonders bedrohlich ist ein Bodenpilz, der die sogenannte Panamakrankheit verursacht. Um die Stauden generell vor Schädlingen zu schützen, werden Bananen-Plantagen per Flugzeug großflächig mit Pflanzenschutzmitteln besprüht. Das hat Folgen für die Umwelt, aber auch für die Gesundheit der Menschen.

Bananen sind hierzulande das ganze Jahr über erhältlich. Ein Großteil der Importware stammt aus Süd- und Mittelamerika, vor allem Kolumbien (34 %), Ecuador (29 %), und Costa Rica (14 %). Beim Einkauf sind Früchte mit dem Bio- und Fairtrade-Siegel die beste Wahl. Bei deren Anbau wird auf künstliche Pflanzenschutzmittel verzichtet und zugleich werden in den Plantagen bessere soziale Bedingungen für die Arbeitenden eingehalten.

Wie bei allen Lebensmitteln gilt: Die Mischung macht’s. Ein abwechslungsreicher Obstkonsum mit Schwerpunkt auf saisonalen Früchten aus der Region, ergänzt durch Bananen und andere exotische Früchte, ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Bananen sind leicht verdaulich und liefern aufgrund des hohen Zuckergehalts (etwa 17 %) rasch Energie. Zu den positiven Inhaltsstoffen zählen unter anderem Ballaststoffe, Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, zahlreiche Spurenelemente sowie Vitamine (vor allem B-Vitamine). So ist die Banane ein idealer Snack für die Sport- oder Schulpause. 

Zur Lagerung eignet sich der Kühlschrank für die wärmeliebende Tropenfrucht gar nicht. Ideal sind mäßig kühle Temperaturen um die 16 Grad Celsius. Bei wärmeren Zimmertemperaturen kommt es auf den Ausgangs-Reifegrad an: Noch grüne Früchte halten sich mehrere Tage, schon reife gelbe nur ein bis zwei Tage lang. Sehr empfindlich reagieren Bananen auf Druckstellen, das sollte auch beim Einkauf schon berücksichtigt werden.

Heike Kreutz, bzfe.de

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