Gesund durch die Schichtarbeit

Gelungene Ernährung trotz unregelmäßiger Arbeitszeiten

Eine Frau und ein Mann mit Sicherheitsweste und Helm beugen sich auf einer nächtlichen Baustelle über Pläne. © naraichal – stock.adobe.com

(BZfE) – Frühschicht, Nachtschicht oder Spätschicht? Arbeitnehmende in der Schichtarbeit haben anders strukturierte Arbeitswochen, unregelmäßige Schlafenszeiten und damit verbunden häufig keine festen Essenszeiten. Eine an diese Gegebenheiten angepasste Ernährung ist besonders wichtig, um den Organismus zu entlasten. Besonders das Arbeiten in Nachtschicht heißt, gegen den natürlichen Rhythmus des Körpers arbeiten. 

Da der Mensch normalerweise tagaktiv ist, schränkt unser Körper nachts viele Funktionen ein: Körpertemperatur und Blutdruck sinken, Puls, Herzschlag und Atmung werden langsamer und die Verdauungs- und Entgiftungsleistung der Organe nimmt ab. Selbst bei Menschen, die über einen langen Zeitraum nachts arbeiten, ist eine wirkliche Umstellung des Körpers kaum gegeben, da äußere Reize wie Hell-Dunkel-Phasen, Temperatur, Lärm und Licht bei Nacht und das Zeitbewusstsein auf den Menschen einwirken. Außerdem vollziehen die Nachtarbeitenden einen erneuten „Schichtwechsel“ wenn sie am Tag ihre Freizeit mit Freunden und Familie verbringen.

Nacht- und Wechselschichten können Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl sowie Verstopfungen hervorrufen. Auch das Risiko für bestimmte Krankheiten steigt. Das kann auf ein ungünstiges Ernährungsverhalten in der Nachtschicht oder auf das Auslassen von Mahlzeiten zurückzuführen sein. Je nach Schichtart sollten die Mahlzeiten entsprechend angepasst werden.

Bei der Frühschicht bietet sich ein ausgewogenes Frühstück an und bei Bedarf eine leichte Zwischenmahlzeit bis zum Mittagessen. Mittags und abends sollte wie gewohnt gegessen werden. Bei der Spätschicht werden Frühstück und Mittagessen zu den gewohnten Zeiten gegessen. Auch das Abendessen sollte auf der Arbeit zu der gewohnten Zeit verzehrt werden. Die Nachtschicht erfordert ein ausgewogenes Abendessen, das sich von der Portionsgröße her an einem Snack orientieren sollte. Vorteilhaft ist es, in der zweiten Nachthälfte nichts oder nur eine Kleinigkeit zu essen. Ein Frühstück nach der Nachtschicht hilft, einem möglichen Hungergefühl während des Schlafens entgegenzuwirken.

Generell sollte der tägliche Mahlzeitenrhythmus während der Schichtarbeit möglichst aufrechterhalten werden. Um den sozialen Austausch zu fördern, wäre es gut, wenn eine Mahlzeit in Gemeinschaft eingenommen wird. Ausreichend zu trinken ist ebenfalls wichtig.

Die Arbeit im Schichtdienst belastet also generell die Gesundheit der Mitarbeitenden. Um dem entgegenzuwirken, sind präventive Maßnahmen wie regelmäßige Pausen und gesunde Ernährung, aber auch ausreichender Schlaf entscheidend. Arbeitgebende können unter anderem durch ergonomische Arbeitsbedingungen und Kantinen unterstützen. Ausreichende Bewegung sollte in der Schichtarbeit durch entsprechende Angebote gefördert werden. Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Mitarbeitenden und Betrieb kann Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit langfristig gesichert werden.

Lisa Hauck, bzfe.de

Weitere Informationen:

IN FORM: Ernährung bei Schichtarbeit

IN FORM: Gesund essen und ausreichend bewegen im Außendienst

IN FORM: Gesunde Ernährung im Homeoffice

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BZfE: Mahlzeiten planen und genießen 

(Bildquelle: © naraichal – stock.adobe.com)