Weihnachtsessen mit Kleinkindern

Tabus gibt es kaum

Eltern backen mit ihrem etwa zweijährigen Kind Plätzchen. Das Kind sticht mit einem Förmchen den ausgerollten Teig aus. © AnVr – iStock

(BZfE) – Die Vorbereitungen rund um Weihnachten laufen, Plätzchen werden gebacken und das Weihnachtsessen geplant. Sitzt ein Kleinkind mit am Tisch, kommen Fragen auf: Darf es alles mitessen? Welche Lebensmittel bergen Risiken? Und worauf ist zu achten? Das Netzwerk Gesund ins Leben im Bundeszentrum für Ernährung gibt Antworten. 

Gegen Ende des ersten Lebensjahres nehmen Kleinkinder immer häufiger an den Familienmahlzeiten teil und bekommen immer weniger separat gekochte Beikost. Für eine ausgewogene Ernährung gelten für sie die gleichen Empfehlungen, wie für Erwachsene: reichlich Pflanzliches, mäßig Tierisches und nur sparsam Fettes und Süßes essen. Wichtig ist außerdem: viel Trinken, am besten Wasser. Nur wenige Lebensmittel sind für Kleinkinder wegen gesundheitlicher Risiken wie Lebensmittelinfektionen noch nicht geeignet oder sollten kindgerecht verarbeitet angeboten werden. 

  1. Rohes vom Tier ist tabu: Rohmilch und mit Rohmilch hergestellte Produkte, rohes Fleisch wie Mett und Rohwurst wie Salami oder Teewurst, roher Fisch und rohe Meeresfrüchte gehören nicht auf den Speiseplan von Kleinkindern, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Rohe Eier und daraus hergestellte, nicht erhitzte Speisen, wie selbstgemachte Mousse au Chocolat, Mayonnaise und roher Kuchenteig sind auch tabu.
  2. Gut durchgaren: Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, sollten Kleinkinder tierische Produkte aus Fleisch, Fisch, Eiern ebenso wie Sprossen und Tiefkühlbeeren nur hygienisch zubereitet und gut durcherhitzt essen. Denn Hitze tötet die Krankheitserreger ab. Der Richtwert lautet: Mindestens zwei Minuten lang so erhitzen, dass die Temperatur des Lebensmittels innen wie außen mindestens 70 Grad Celsius erreicht.
  3. Keine kleinen und/oder harten Lebensmittel: Nüsse, Samen, kleine Beeren oder beispielsweise rohe Karotten lieber zerkleinert, gerieben oder püriert anbieten – kindgerecht verarbeitet besteht nicht mehr das Risiko, dass sich die Kinder daran verschlucken. Ganze Nüsse und Mandeln sollten nicht in Reichweite von Kleinkindern sein und nur gemahlen oder als reine, zuckerfreie Muse angeboten werden. Äpfel hingegen besser ganz, zum „Abnagen“, geben, als in kleinen Stücken.
  4. Zutatenliste informiert: Bei gekauften Lebensmitteln hilft ein Blick auf die Zutatenliste, um sicherzugehen, dass weder rohes Ei noch Alkohol enthalten ist.
  5. Alkoholhaltige Speisen sind für Kinder jeden Alters ungeeignet. 

Essen dürfen Kleinkinder also fast alles. Es kommt vor allem auf die Zubereitung an. Die Weihnachtszeit bietet eine gute Gelegenheit, neue Gerüche und Geschmäcker kennenzulernen und zu entdecken. Schmeckt etwas nicht beim ersten Mal, sollten Eltern sich nicht entmutigen lassen und es später noch mal anbieten – an manch einen Geschmack gewöhnen sich Kinder erst durch wiederholtes Probieren. Und manche Lebensmittel schmecken ihnen einfach nicht, auch das ist ganz normal. Weglassen sollten Eltern Lebensmittel nur, wenn eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit ärztlich nachgewiesen ist. 

Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die alle Lebensmittelgruppen einschließt, versorgt die Kinder mit wichtigen Nährstoffen. Gemeinsames Zubereiten und Essen fördert die Entwicklung eines gesunden Essverhaltens.

bzfe.de

Weitere Informationen:

Netzwerk Gesund ins Leben: Gibt es Lebensmittel, die für Kleinkinder tabu sind?

BLE: Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter

(Bildquelle: © AnVr – iStock)