(BZfE) – Kann ich die Erdbeeren morgen noch essen oder sind sie dann schon verdorben? Die Antwort darauf könnte eine intelligente Vorratsbox geben. Das wäre ein großer Schritt gegen Lebensmittelverschwendung, ist aber leider noch Zukunftsmusik. Denn die Haltbarkeit von Lebensmitteln vorherzusagen, ist keine leichte Übung.
Das zeigt die vierte Folge von „Foodsteps: Nachhaltigkeitsstorys aus dem Bundeszentrum für Ernährung“. Sie führt den Podcast-Host Sebastian H. Schroeder an die Universität des Saarlandes. Dort analysieren Professor Andreas Schütze und sein Team, welche Gase Erdbeeren und andere Früchte im Laufe ihres Reifeprozesses abgeben. Ließe sich daraus ihr Verderb vorhersagen, könnten Lebensmittelabfälle deutlich sinken, denn Obst und Gemüse machen in privaten Haushalten 35 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel aus.
In vielen Experimenten müssen die Forschenden herausfinden: Welche Gase treten beim Reifen von Erdbeeren immer wieder auf und was haben sie mit dem Verderb zu tun? Ab welchen Konzentrationen kann man sicher vorhersagen, ob sich die Früchte noch einen, zwei oder mehr Tage lang halten? Diese Mengen sind winzig klein und erfordern modernste Technik, mit der das Saarbrücker Forschungsprojekt ausgestattet ist. „Das ist so, als wollten Sie ein Stück Würfelzucker im olympischen Schwimmbecken nachweisen“, erklärt Schütze.
Genau diese Herausforderung fasziniert den Professor für Messtechnik und die große Aufgabe, die dahintersteht, nämlich einen Beitrag gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu leisten. Im Fall der Erdbeeren gibt es bereits vielversprechende Ergebnisse. Ob und wann tatsächlich Vorratsboxen mit Sensortechnik in den Küchen landen, ist noch völlig offen. Bis dahin helfen die bewährten Tipps gegen Lebensmittelverschwendung der Initiative Zu gut für die Tonne!. Dazu gehört das Prüfen mit den eigenen Sinnen, wenn es um die Frage geht, ob Lebensmittel noch gut sind. Also: Schauen, Riechen, Probieren.
Die „Erdbeer-Vorhersage“ ist die vierte Folge von „Foodsteps“. Am 26. November 2025 erscheint die nächste Episode „Vom Schwein zu Spirulina“. Darin spielt moderne Technik erneut eine Rolle. Diesmal aber nicht im Hightech-Labor, sondern auf einem Bauernhof im Münsterland. Dort hat sich Landwirt Ulrich Averberg mit der Erzeugung von Spirulina-Algen ein zweites Standbein aufgebaut.
Weitere Informationen:
BZfE: Podcast – Foodsteps: Geschichten über Ernährung, Nachhaltigkeit und Zukunft
BZfE: Die Erdbeer-Vorhersage
(Bildquelle: © s. h. schroeder)
