Exotische Frucht: Kiwi

Im Winter aus Europa verfügbar

Nahaufnahme einer Kiwischeibe. © Foto Girone – stock.adobe.com

(BZfE) – Die Kiwi ist aus den Obstregalen kaum wegzudenken. Oft wird sie einfach pur gegessen, doch mit ihrem erfrischend süß-säuerlichen Aroma setzt sie auch in süßen wie herzhaften Salaten, Smoothies, Desserts oder Torten geschmackliche und farbliche Akzente. Am einfachsten genießt man die Kiwi, indem man sie längs halbiert und das Fruchtfleisch auslöffelt. Alternativ die Enden abschneiden, die Frucht schälen und in Stücke schneiden. Bei Bio-Kiwis kann man sogar die Schale mitessen, beispielsweise bei Sorten mit sehr glatter unbehaarter Schale. 

Ursprünglich stammt die Frucht aus China. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte sie nach Neuseeland, wo sie züchterisch bearbeitet und ab den 1960er Jahren als Exportfrucht „Kiwi“ – benannt nach dem neuseeländischem Nationalvogel – an Bedeutung gewann. Die Beerenfrüchte wachsen an Klettersträuchern, die an Gerüsten meterlang ranken. Die länglich-ovalen Früchte besitzen klassisch eine pelzig behaarte Schale, die sich im Reifeprozess von grün nach rostbraun verfärbt. Das saftige Fruchtfleisch ist leuchtend grün, von der weißen Mitte ausgehend strahlenartig durchzogen und enthält viele kleine, schwarze Samenkerne. 

Neben der grünfleischigen Hauptsorte gibt es auch gelbfleischige Sorten mit honigsüßem Aroma und kaum behaarter Schale, oft mir der Bezeichnung „Gold“ im Beinamen. Auch neuere Sorten sind beliebt, die bei gelbem Fleisch im Querschnitt einen roten Kranz um die weiße Mitte bilden. Rote Kiwi sind seltener komplett rotgefärbt, haben aber in der Regel eine dünne unbehaarte Schale und schmecken süßer als ihre grünen Schwestern. Eine Besonderheit sind Kiwibeeren, die auch als „Mini-Kiwis“ verkauft werden. Sie stammen ursprünglich aus Ostsibirien, Korea, Südchina und Japan und wachsen in dichten Büscheln. Ihre glatte, unbehaarte Haut ist grün, braungrün, rotbraun oder auch rot, das Fruchtfleisch grün oder rot. Je nach Sorte schmecken sie süß-aromatisch und können in Bio-Qualität mit Schale als Snack gegessen werden.

Die Kiwi ist hierzulande das ganze Jahr über im Handel erhältlich. Eine genussreife Frucht erkennt man daran, dass sie auf leichten Fingerdruck nachgibt. Eine nachhaltige Wahl sind Kiwis aus Europa – am besten in Bio-Qualität, die von Oktober bis Juni Saison haben. Die wichtigsten Lieferländer sind in dieser Zeit Italien und Griechenland, aber auch Frankreich, Spanien und Portugal. In den Monaten von Mai bis Februar kommen Kiwis in erster Linie aus Neuseeland oder Chile – beide Lieferzonen der Weltkugel überlappen sich aber in ihren Saisonzeiten. 

Die Kiwi liefert nur wenig Kalorien und ist bekannt für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt, der allerdings je nach Sorte und Reifegrad variieren kann. Weitere positive Inhaltsstoffe sind unter anderem B-Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium und Calcium. In rohen Früchten ist das Eiweiß-spaltende Enzym Actinidin enthalten, das Gelierprozessen mit Gelatine entgegenwirkt und bei Kontakt mit Milchprodukten nach einiger Zeit einen unangenehmen Bittergeschmack verursacht. Dagegen hilft, die Früchte kurz in heißem Wasser zu erhitzen oder aber den selbstgemachten Kiwi-Joghurt gleich essen.

Heike Kreutz, bzfe.de

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