(BZfE) – Frauen machen sich in der Schwangerschaft viele Gedanken, informieren sich ausführlich und bereiten sich in unterschiedlichen Kursen auf die Geburt vor. Die Vorbereitung auf das Stillen fehlt jedoch oft. Dabei möchten die meisten Schwangeren ihr Kind stillen. Dass auch dieses gelernt sein will, ist allgemein zu wenig bekannt. Durch eine frühzeitige und ausreichende Beratung sowie praktische Unterstützung können Fragen beantwortet und viele Probleme vermieden werden. Die Schwangerschaft ist also die richtige Zeit, um sich über das Stillen zu informieren. Das Netzwerk Gesund ins Leben im Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt Schwangeren:
- Informieren: Stillberatung gehört zur Geburtsvorbereitung, Frauenärztinnen und -ärzte, Hebammen und Still- und Laktationsberaterinnen können dazu beraten. In Vorbereitungskursen kann Stillwissen vermittelt werden, beispielsweise wie das erste Stillen abläuft, welche Stillpositionen es gibt, wie das Kind angelegt wird und wie man erkennt, wann das Kind Hunger hat oder satt ist.
- Frühzeitig praktische Unterstützung suchen: Nach der Geburt können Hebammen zu Hause unterstützen, die Kosten übernimmt die Krankenversicherung. Zudem bieten qualifizierte Still- und Laktationsberaterinnen Beratung und Kurse an, die in der Regel kostenpflichtig sind. Weitere Anlaufstellen sind Geburtskliniken, Praxen sowie ehrenamtliche Angebote.
- Stillfreundlichen Geburtsort finden: Schon bei der Auswahl der Geburtsklinik sollte man sich nach dem Stillen erkundigen. Wird ungestörter Hautkontakt direkt nach der Geburt ermöglicht? Kann das Baby rund um die Uhr bei der Mutter sein? Wird beim Stillen unterstützt? Viele Faktoren wirken sich positiv auf Stillbeginn und Stillbeziehung aus. In Deutschland gibt es rund 100 durch die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ zertifizierte Kliniken, die diese Faktoren verlässlich berücksichtigen.
- Über Rechte informieren: Stillende haben in den ersten 12 Monaten nach der Geburt das Recht auf bezahlte Zeiten zum Stillen oder Abpumpen. Dies und mehr regelt das Mutterschutzgesetz. Wer während der Arbeitszeit stillen möchte, sollte möglichst früh die Arbeitsstelle informieren und gemeinsam die Umsetzung planen.
- Hilfe einplanen: Angehörige, der Partner, die Partnerin oder andere nahestehende Personen können in dieser schönen, aber auch anstrengenden Zeit im Alltag unterstützen und Mutter und Kind haben so mehr Zeit füreinander.
Weitere Informationen:
Netzwerk Gesund ins Leben: Warum gehört Stillvorbereitung zur Geburtsvorbereitung?
Netzwerk Gesund ins Leben: Häufige Fragen, von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter
Netzwerk Gesund ins Leben: Meine Rechte rund ums Stillen – Hebammenhilfe, Stillberatung und Mutterschutz
Netzwerk Gesund ins Leben: Beratungsangebote für Eltern
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