Überraschend viel Salz in Brausetabletten

Verbraucherzentrale warnt vor Gesundheitsrisiken

Vor einem blauen Hintergrund steht auf einem Tisch ein eckiges Trinkglas mit Wasser in dem sich eine Brausetablette sprudelnd auflöst. Neben dem Glas liegen weitere Brausetabletten. © Michael Tieck – stock.adobe.com

(BZfE) – Viele Menschen greifen zur Multivitamin- oder Magnesiumbrausetablette, weil sie mit einem sprudeligen Getränk ihre Nährstoffzufuhr verbessern möchten. Allerdings enthalten solche Produkte häufig viel Salz. Das schmeckt man jedoch nicht und es ist auf der Verpackung oft nicht ersichtlich. Das ist das Ergebnis eines Marktchecks der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen für den 72 Nahrungsergänzungspräparate geprüft wurden, die in Form von Brausetabletten angeboten werden.  

Vitamine und Mineralstoffe, aber auch bestimmte Pflanzenstoffe wie Koffein, werden in Drogerie- oder Supermärkten häufig als Brausetabletten angeboten. Meist enthalten die Nahrungsergänzungsmittel Natrium in Form von Natriumhydrogencarbonat („Natron“), damit sie sich in Wasser besser auflösen. Dabei entsteht das Gas Kohlendioxid, was das Wasser zum Sprudeln bringt. 

Im Marktcheck lag der Salzgehalt (Natriumchlorid) zwischen 0,17 und 1,46 Gramm pro Tagesdosis (meist eine Tablette), was einem Durchschnitt von 0,67 Gramm Salz entspricht. Eine Multivitamintablette für Kinder enthielt mit einem Gramm Salz die höchste Menge pro Tablette. Empfohlen wird für Erwachsene eine Salzaufnahme von höchstens sechs Gramm täglich, was etwa einem Teelöffel entspricht.

Die Kennzeichnung des Natrium- oder Salzgehalts auf der Verpackung ist für Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln nicht verpflichtend. So waren im Marktcheck bei weniger als der Hälfte der Produkte auf dem Etikett Angaben zum Salzgehalt oder Natriumgehalt zu finden. 

Die Mehrheit der Deutschen nimmt zu viel Natrium und Salz auf, was den Blutdruck in die Höhe treiben kann. Dadurch steigt langfristig das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Manche reagieren empfindlicher auf Salz als andere. Vor allem Menschen mit Bluthochdruck sollten auf Nahrungsergänzungsmittel in Form von Brausetabletten verzichten und stattdessen – falls überhaupt notwendig – zu Kapseln oder Pulvern ohne Sprudeleffekt greifen.

Im Allgemeinen ist eine Nahrungsergänzung nur in Absprache mit einer Ärztin, einem Arzt oder einer zertifizierten Ernährungsfachkraft sinnvoll. Gesunde Menschen, die sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren, benötigen normalerweise keine Extra-Nährstoffe.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Verbraucherzentrale NRW: Nahrungsergänzungsmittel: Brausetabletten mit sprudelnder Nebenwirkung?

Verbraucherzentrale NRW: Marktcheck: „Salzgehalt in Nahrungsergänzungsmittel-Brausetabletten“

BZfE: Wenn Salz, dann Jodsalz – Weniger Salz, mehr Kräuter und Gewürze für die Gesundheit

BZfE: Nahrungsergänzungsmittel nur begründet einnehmen – Viel hilft nicht viel

(Bildquelle: © Michael Tieck – stock.adobe.com)